Bill Gates setzt auf den PC als Kommandozentrale

In seiner Keynote zur Entwicklerkonferenz WinHEC unterstrich Bill Gates die wichtige Bedeutung der Funktechnik Bluetooth für die Umsetzung seiner Visionen.

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"Vor nur wenigen Jahren war der PC ein vereinzeltes Gerät, das lediglich der individuellen Produktivität diente. Heute ist seine Vielseitigkeit unübertroffen", sagte Microsoft-Gründer Bill Gates in seiner Keynote zur Entwicklerkonferenz WinHEC, die derzeit in Seattle stattfindet. Der PC der Zukunft werde im Zentrum einer ganzen Reihe von "smart devices" stehen und als Kommandozentrale dienen. Der PC, der Fernseher, das Telefon und andere Geräte verschmelzen in Gates' Vision miteinander.

Um den Zuhörern ein Stück realisierte Vision vor Augen zu halten, demonstrierte Gates die nächste Generation von Windows Media mit Codenamen Corona. Die Technologie soll dem Anwender auf seinem PC und auf anderen Geräten daheim Videos in bester Bildqualität und Surround-Sound bescheren.

Damit der Anwender der Zukunft dann nicht über ein Kabeldickicht stolpert, setzt Microsoft auf Bluetooth. Auf der WinHEC wurden erste kommerzielle Geräte vorgestellt, die mit der Funktechnik ausgestattet sind: eine Maus und eine Tastatur. Sie sollen in der zweiten Jahreshälfte erhältlich sein. Im Mai stellt Microsoft ein Blutooth-Entwickler-Kit für Windows XP zur Verfügung.

Auch für die Microsoft-Techniken mit den Codenamen Mira, eine Art drahtlos vernetzter Minirechner und Bildschirm in einem, und Freestyle, eine Kombination aus Fernbedienung, Empfänger und Oberfläche, setzt der Chef-Softwareentwickler auf Bluetooth. Zahlreiche Firmen seien bereits dabei, Mira-Geräte zu entwickeln: Unter anderem gehören Fujitsu, NEC, Toshiba und Wistron zu den Microsoft-Partnern. Während Toshiba und Wistron mobile Monitore entwickeln, wollen Fujitsu und NEC einen Windows-XP-basierten PC bauen, der alle Voraussetzungen für drahtlose Datenübertragung im Heimnetzwerk mit sich bringen soll.

Der Microsoft-Campus wurde nun um ein Consumer Experience Center (MCX Center) erweitert, in dem die Möglichkeiten für Heimanwender getestet und demonstriert werden sollen. Für Gates und Mitstreiter steht das Home Computing auf der Liste der dringlichen Investitionen weit oben. Sie forschen dafür in der Abteilung eHome. Im MCX-Center sollen die Visionen für das Microsoft-Heim, wie es in fünf Jahren aussehen können soll, in Real-Life-Szenarien sichtbar werden.

Zum Schluss streifte Gates noch das Thema "vertrauenswürdige Datenverarbeitung". Nicht allein Sicherheit stehe im Mittelpunkt des Interesses seines Unternehmens, auch die Zuverlässigkeit von Hardware und Anwendungen müsse verbessert werden. Hierbei wies er auf die Fehler-Feedback-Funktionen in Windows XP hin. Gates beteuerte, es würden lediglich anonymisierte Daten und nur mit Erlaubnis der Anwender gesammelt. (anw)