Bill Gates und EU-Kommission fördern klimaschonende Technik

Die EU-Kommission verbündet sich mit einem Unternehmen des Milliardärs, um klimafreundliche Technik kostengünstiger zu machen.

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Bill Gates wurde mit Software reich, heute interessiert er sich anscheinend mehr für die Gesundheit und die Energieversorgung der Menschen.

(Bild: breakthroughenergy.org)

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Microsoft-Gründer und Milliardär Bill Gates beteiligt sich mit seinem Unternehmen Breakthrough Energy an Programmen der EU-Kommission, bei dem Technik für CO2-arme Treibstoffe, CO2-Luftabscheidung und Energiespeicherung gefördert wird. Von 2022 und 2026 sollen dafür bis zu 820 Millionen Euro mobilisiert werden, gab die EU-Kommission bekannt.

Breakthroug Energy will sich an EU-Programmen wie Horizon Europe beteiligen, das voriges Jahr aufgelegt wurde. Dabei geht es darum, groß angelegte Demonstrationsprojekte zu bauen, um auf die Weise die Kosten der angestrebten Technik zu senken und sie schneller einsetzbar zu machen. Diese wiederum soll dazu beitragen, die CO2-Emissionen entsprechend dem Pariser Abkommen zu senken. Europa wolle schließlich bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer Mitteilung betonte (PDF).

Bill Gates, der kürzlich sein Buch "Wie wir die Klimakatastrophe verhindern" auf den Markt gebracht hatte, sieht die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft als "die größte Chance für Innovation, die die Welt je gesehen hat". Dabei werde Europa eine entscheidende Rolle einnehmen, denn es habe sich schon früh für das Klima engagiert.

Die Förderprogramme zielen auf Technik ab, die ein "anerkanntes Potenzial zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen" haben, momentan aber zu teuer sind, um mit herkömmlicher Technik, die auf fossilen Brennstoffen basiert, konkurrieren zu können. Gates' Unternehmen will sich künftig auch stärker auf die CO2-arme Erzeugung von Stahl und Zement konzentrieren.

2018 legten die Kommission und Gates einen Fonds über 100 Millionen Euro für die Entwicklung sauberer Energietechnik auf. Gates' Stiftung ist an der Geberinitiative der EU-Kommission beteiligt, mit der Coronavirus-Diagnostika, -Therapeutika und -Impfstoffe für benachteiligte Länder bereitgestellt werden sollen.

Zu früheren Zeiten sahen Kooperationen zwischen Gates und der EU-Kommission auch mal anders aus. Vor 16 Jahren sicherte der damalige Chief Software Architect der Kommission zu, in Sachen Windows XP mit ihr kooperieren zu wollen. Die Kommission hatte von Microsoft verlangt, ein Betriebssystem ohne Mediaplayer auszuliefern.

(anw)