Billige Internet-Zugänge gestört

Einwahlprobleme plagen die Nutzer der in den vergangenen Wochen gestarteten Billig-Internet-Anbieter.

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Zugangsprobleme plagen die Nutzer der in den vergangenen Wochen gestarteten Billig-Internet-Anbieter. Viele dieser Firmen nutzen eine über RSLCOM geschaltete 01804-Nummer mit einer einmaligen Einwahlgebühr von 48 Pfennig. In den vergangenen Tagen hörten viele Anwender dort nur das Besetzzeichen oder einen Ansagedienst. Unklar war obendrein, ob selbst der erfolglose Anwahlversuch bereits 48 Pfennig kostet.

Die deutsche Telekom hatte vor kurzem die Bedingungen für die 01804-Nummern geändert: Die Telefongesellschaften müssen nun pro Gesprächsminute 6 Pfennig an die Telekom bezahlen. Damit werden die darauf basierenden Pseudo-Flatrates und Billig-Angebote zu einem Verlustgeschäft.

Die Augsburger Federle EDV (Internet für 1 Pfennig pro Minute, 48 Pfennig pro Einwahl) hat jetzt ihren Kunden eine E-Mail geschickt, in der sie RSLCOM vorwirft, die Anzahl der Verbindungen absichtlich zu limitieren. Dafür gebe es Beweise. RSLCOM verstoße damit gegen eine Zusatzbestimmung im Vertrag. Die Einwahlprobleme liessen sich nicht auf technische Schwierigkeiten zurückführen.

Geschäftsführer Robert Federle sagte gegenüber c't, die eigenen Log-Dateien liessen erkennen, dass sich ein Anwender nur in das Internet einwählen kann, wenn kurz zuvor ein anderer seine Verbindung beendet hat. Technische Probleme könnten das nicht sein; es könnte sich dabei nur um eine künstliche Limitierung der RSLCOM handeln. Federle: "Wer einen schlechten Vertrag macht, hat einen schlechten Vertrag verdient."

RSLCOM-Sprecher Andreas Hoschke versicherte demgegenüber, eine künstliche Limitierung gebe es nicht. Die Leitungen seien durch Angebote weiterer Internet-Service-Provider einfach überlastet. An den Einwahlproblemen werde gearbeitet. Hoschke bestätigte, dass die Gebühr von 48 Pfennig pro Einwahl auch dann fällig werde, wenn keine Verbindung zustande komme. Auf Grund der hohen Quote an Fehlversuchen werde die deutsche Telekom jedoch versuchen, diese Zustand bis heute Abend zu ändern. Die Pressestelle der deutschen Telekom konnte das bisher noch nicht bestätigen. (ll)