Bitkom: Start-ups können offene Stellen nicht ausreichend besetzen

Eine Umfrage des Bitkom unter deutschen Start-ups ergab einen Personalbedarf, der derzeit nur schwer gedeckt werden kann. Es mangelt an Fachkräften.

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(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

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Start-ups in Deutschland wollen wieder mehr neue Mitarbeiter einstellen, wie eine Umfrage des Digital-Branchenverbandes Bitkom unter 148 Tech-Unternehmen ergeben hat. Demnach würden 80 Prozent der befragten Start-ups Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage neu einstellen wollen.

Allerdings sind nicht alle Start-ups so einstellungswillig: etwa 12 Prozent planen keine Neueinstellungen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen zu wollen, daran denkt jedoch "praktisch kein Start-up", heißt es in einer Mitteilung der Bitkom.

Der Umfrage zufolge haben Start-ups durchschnittlich 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei etwa fünf offenen Stellen. Bei den letzten beiden Erhebungen war die durchschnittliche Teamstärke mit 21 (2020) und 24 (2021) etwas höher. Etwa die Hälfte aller Start-ups habe 9 und weniger Beschäftigte. 24 Prozent haben mehr als 20. Dazu kommen noch die Gründerinnen und Gründer, durchschnittlich sind es drei pro Unternehmen.

Für Start-ups sei es schwierig, neue Mitarbeiter zu finden. Sie konkurrieren mit etablierten Firmen und mittelständischen Unternehmen und hätten an sie Personal verloren, schreibt der Bitkom. 66 Prozent der befragten Unternehmen suchen derzeit neues Personal und würden gerne die offenen Stellen besetzten. Zum Vergleich: 2021 waren es lediglich 61 Prozent.

Bitkom-Präsident Joachim Berg begrüßt zwar, dass "Tech-Startups optimistisch in die Zukunft blicken" – besonders unter den derzeit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Zugleich sehe er aber auch, dass der Mangel an Fachkräften die Start-ups in ihrer Konkurrenzfähigkeit einschränke. "Eine attraktive Ausgestaltung der Mitarbeiterkapitalbeteiligung" könne bei der Rekrutierung helfen.

Als weitere Möglichkeit bringt Berg erneut ausländische IT-Fachkräfte aus Russland und Belarus ins Spiel. Ausreisewillige sollten unbürokratisch in Deutschland eine Arbeitsstelle bekommen können. Das reiche zwar nicht aus, könne den hohen Bedarf an Fachkräften jedoch decken helfen.

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Besondere Sorge bereite, dass durchschnittlich fünf Stellen pro Start-up unbesetzt sind, 2021 seien es nur drei gewesen. "Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entwickelt sich zum Wachstumshemmnis Nummer eins", konstatiert Berg.

Bitkom Research hat in der Umfrage 148 Unternehmen befragt. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, sondern gibt lediglich ein Stimmungsbild in deutschen Start-ups wider.

(olb)