Bittorrent-Betreiber unter Druck

Eine US-Anwaltskanzelei droht dem Briten Kevin Reid rechtliche Schritten wegen Urheberrechtsverletzungen an, da er einen Bittorrent-Server betreibt.

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In der vergangenen Woche erhielt der Brite Kevin Reid ein Schreiben der US-amerikanischen Anwaltskanzlei Jenner Block, in dem ihm Urheberrechtsverletzungen wegen Betreiben eines Bittorrent-Servers vorgeworfen werden. In dem Schreiben, das der Brite auf seiner Website www.bds-palace.co.uk veröffentlicht hat, gibt sich die Kanzlei als Vertreter von vier US-amerikanischen Filmstudios aus, namentlich Paramount Pictures, Twentieth Century Fox, Universal City Studios und Warner Bros.

Überrascht wurde der Betreiber von dem Brief jedoch kaum: Der Anwalt erwähnt ein Gespräch, in dem der Brite einen finanziellen Ausgleich abgelehnt hatte. Die Kanzlei hatte dem Briten eine letzte Frist von zehn Tagen gesetzt, über einen solchen Ausgleich nachzudenken -- danach würde sie Klage erheben. Dieser Termin ist nun bereits abgelaufen, über weitere Schritte der Anwälte ist jedoch noch nichts bekannt geworden.

Reid will dem Ansinnen der Amerikaner offenbar nicht nachgeben. David Harris, sein Anwalt, sagte amerikanischen Medien am Freitag, dass sein Mandant Hinweisen auf urheberrechtlich geschütztes Material regelmäßig sofort nachgegangen sei, um dieses von seiner Site zu entfernen. Sein Web-Portal diene lediglich dem Zweck, über Filme und damit verbundene Ereignisse zu diskutieren. Die Bittorrent-Technologie sei nicht nur innovativ, sondern auch legal, so der Anwalt weiter. Umstritten ist jedoch die Ansicht, dass über Bittorrent-Server per Definition keine Urheberrechtsverletzung ausgehen könnte, da sie -- analog einer Suchmaschine -- lediglich Verweise auf das gesuchte Material bieten würden.

Im Februar hatte der Branchenverband der US-Filmwirtschaft MPAA die Schließung der BitTorrent-Link-Seite LokiTorrent.com in einem Schnellverfahren vor einem US-Bundesgericht in Dallas durchgesetzt. (ll)