Blackwell: Nvidias Designfehler bei KI-Beschleunigern wurde dank TSMC behoben

Ein Designfehler bei Nvidias Blackwell führte zu mangelhafter Chipausbeute bei der Produktion und monatelangen Verzögerungen. Jetzt gibt der CEO Entwarnung.

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Nvidia-Chef Jensen Huang mit verschiedenen Blackwell-Ausführungen

Nvidia-Chef Jensen Huang mit verschiedenen Blackwell-Ausführungen

(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der Designfehler bei Nvidias Blackwell-GPUs für Berechnungen künstlicher Intelligenz wurde mittlerweile korrigiert, erklärte Nvidia-CEO Jensen Huang am gestrigen Mittwoch bei einer Veranstaltung in Kopenhagen. Das Problem hatte zu monatelangen Verzögerungen der bereits im März dieses Jahres enthüllten KI-Beschleuniger geführt, sodass die Chips bisher nur in Kleinserien produziert wurden. Jetzt wird die Massenfertigung hochgefahren.

Anfang August wurde von dem Designfehler berichtet, durch den sich Nvidias neue KI-Chips der Reihe Blackwell um Monate verspäten könnten. Während der Vorstellung des letzten Geschäftsberichts, als Nvidia 30 Milliarden US-Dollar Quartalsumsatz geknackt hat, gab der Hersteller die Probleme mit der neuen KI-Beschleuniger-Generation Blackwell (B100 und B200) zu. Damals hieß es bereits, dass die Produktionsausbeute durch Änderung an der Blackwell-GPU-Maske verbessert werden musste.

Das ist dank der Hilfe des langjährigen Nvidia-Partners TSMC gelungen, berichtet Reuters. Der taiwanische Auftragsfertiger produziert diese Chips. "Wir hatten einen Designfehler bei Blackwell", erklärte Huang gestern. "Es funktionierte zwar, aber der Designfehler führte zu einer geringeren Ausbeute. Es war zu 100 Prozent Nvidias Schuld." Spannungen zwischen Nvidia und TSMC aufgrund niedriger Chipausbeute bei der Fertigung bezeichnete Huang aber als "Fake News".

"Damit ein Blackwell-Computer funktionierte, mussten sieben verschiedene Chiptypen von Grund auf neu entwickelt und gleichzeitig in die Produktion gebracht werden", fügte der Nvidia-Chef hinzu. "TSMC hat uns dabei geholfen, diese Schwierigkeiten bei der Chipausbeute zu überwinden und die Produktion von Blackwell in unglaublichem Tempo wieder aufzunehmen."

Es gingen Gerüchte herum, dass die Ausbeute zuvor unter zehn Prozent lag – ein obszön schlechter und unwirtschaftlicher Wert, vor allem in Anbetracht des ausgereiften 4-Nanometer-Prozesses. Schuld waren demnach zu dicht gepackte Transistoren. Das passt zu Nvidias Aussage, dass TSMC neue Belichtungsmasken erstellt hat. Allerdings nehmen neue Masken und deren Validierung Monate in Anspruch, sodass sich der Beginn der Massenproduktion entsprechend verzögert hat.

Diese Probleme sind nun offenbar Geschichte, denn jetzt wurden die Fertigungsprobleme laut Huang behoben. Kürzlich hat der Nvidia-Chef bei einer Investorenkonferenz von Goldman Sachs versprochen, dass die Blackwell-Chips im vierten Quartal ausgeliefert werden. Einige prominente Kunden haben dies bereits bestätigt, denn Anfang dieses Monats haben Microsoft und OpenAI die ersten Systeme mit Nvidias Blackwell erhalten.

(fds)