Blender 2.92: Fünf spannende Updates für Maker

Seite 2: Videoschnitt VSE

Inhaltsverzeichnis

Möchte man Videos bearbeiten, so gibt es sicher viele Möglichkeiten, dies mit Open-Source-Software oder Freeware zu tun. Hat man sich aber bereits in Blender eingearbeitet oder wechselt häufig zwischen Windows, Linux und Mac, dann ist der Blender Video Editor (VSE, Video Sequence Editor) einen Blick wert. Lange vernachlässigt, wurden im letzten Jahr wichtige Features eingebaut, sodass man nun die wichtigsten Arbeiten an Videos bequem und brauchbar schnell in Blender erledigen kann. Unsere Blender für Maker Videos wurden komplett in Blenders VSE produziert. Unbedingt sollte man auch das bei Blender mitgelieferte Add-on "Power Sequencer" aktivieren.

Im aktuellen Blender 2.92 ist neu, dass das Transformieren (Media transform redesign) von Bildern und Videos nicht mehr so kryptisch ist und wie in anderen Programmen funktioniert – ein Punkt, an dem auch Profis manchmal verzweifelten. Auch der Text-Strip wurde nochmals verbessert: Nun kann man dem Text eine Box hinterlegen und diese mit Schatten und Transparenz versehen, um so sich gut von dem Videoinhalt abhebende Anmerkungen zu generieren. Natürlich sind alle sonstigen Funktionen weiter enthalten, die den VSE schon immer etwas von normalen Schnittprogrammen absetzten, z. B. die komplette Python Schnittstelle oder dass man direkt in seinen Sequenzen 3D-Szenen einbinden kann, die dann nach Bedarf gerendert werden.

Der Name stammt von den Stiften, die gerne für nicht-permanente Anmerkungen auf Tricksheets oder Klappen beim Film benutzt werden. Entstanden aus einer Funktion, um schnell Anmerkungen in 3D-Szenen machen zu können, hat sich der Grease-Pencil schnell zu einem Werkzeug entwickelt, das eine nahtlose Integration von 3D- und 2D-Zeichentrick Animation ermöglicht.

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Als Nebenprodukt aus dieser Entwicklung können nun auch Schwarz-Weiß-Bilder in Grease-Pencil-Zeichnungen umgewandelt werden, die dann wiederum in Curves oder Meshes gewandelt werden können. Ein interessanter Weg, um 2D-Zeichnungen schnell in 2D/3D-Konstruktionen einzufügen. Da kommt schnell der Gedanke an Logos, die man fräsen möchte.

Weiterhin können nun auch 3D-Objekte in Grease-Pencil umgewandelt werden. Durch das Outline/Drahtgitter und die Füllung erscheinen sie dann ideal, um in 2D-Vektorgrafikprogrammen weiter verwendet werden zu können. Allerdings gibt es noch keine direkte SVG Ausgabe, hier muss man über den Freestyle-Renderer gehen, der in Blender integriert ist, aber wiederum keine Grease-Pencil Objekte rendert. Hier ist also noch Entwicklungsbedarf: Im Moment muss man noch die Line Styles direkt für FreeStyle und die 3D-Objekte anpassen.

Möchte man aber nur eine Kontur – z. B. eines Gehäuse-Seitenteils zum Fräsen – beispielsweise nach Inkscape, exportieren, kommt hier Hilfe in Form eines Add-ons: Das Contour-to-SVG Add-on ermöglicht es, SVGs zu exportieren und das maßhaltig. Das Plug-in gibt es auf gumroad zum "Fair-price" zum Download. Jeder, der aus Blender schon einmal ein SVG über veraltete DXF Exports ausgeben musste, wird das sehr zu schätzen wissen. (caw)