Blizzard: Neue Präsidentin geht, "Diablo 4" wird verschoben

Blizzards Geschäftszahlen entsprechen den Erwartungen, doch die Turbulenzen gehen weiter: Die erst kürzlich eingesetzte CEO Jen Oneal verlässt das Unternehmen.

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(Bild: Casimiro PT/Shutterstock.com)

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Activision Blizzard hat bei der Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen erneute Änderungen in der Führungsriege bekanntgegeben. Jen Oneal, die im August im Anschluss an das Ausscheiden von Präsident J. Allen Brack als Co-Präsidentin eingesetzt worden war, verlässt das Unternehmen. Damit wird Mike Ibarra die Blizzard-Abteilung des größten US-Spielepublishers künftig alleine leiten.

Oneal will Blizzard zum Ende des Jahres verlassen. In einem Brief an die Community schreibt sie, sie wolle sich im Anschluss für mehr Diversität in der Spieleindustrie einsetzen und hoffe, dass auch Blizzard von diesen Verbesserungen profitieren könne. Oneal wird sich der Nonprofit-Organisation Women in Games International anschließen.

J. Allen Brack hatte seinen Posten nach Bekanntwerden von Sexismus-Vorwürfen gegen Blizzard Entertainment verlassen. Auch bei der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen merkt man Activision Blizzard die Kontroverse deutlich an: Zwar liegt der Umsatz in Höhe von 1,88 Milliarden US-Dollar innerhalb der Erwartungen, die Prognose für das kommende vierte Quartal von 2,78 Milliarden US-Dollar bleibt aber hinter den Erwartungen von Analysten zurück.

Auch die Spieleentwicklung schreitet langsamer voran als geplant: Blizzard-Chef Mike Ibarra kündigte bei einer Investorenkonferenz an, dass sowohl "Diablo 4" als auch "Overwatch 2" später als geplant auf den Markt kommen werden, ohne ein genaues Datum zu nennen. Der US-Publisher hatte für keines der beiden Spiele einen festen Release-Termin veröffentlicht, viele erwarteten die Titel aber im kommenden Jahr.

Activision Blizzard ist im Sommer vom US-Bundesstaat Kalifornien verklagt worden. Der Konzern habe eine sexistische Unternehmenskultur gefördert, bei der Frauen systematisch benachteiligt würden, kritisierte die für die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen in dem Bundesstaat zuständige Behörde DFEH.

Im Anschluss an die Vorwürfe haben über 20 Personen Activision Blizzard verlassen. Auch das Entwicklerteam von "Diablo 4" ist von den Abgängen betroffen. "Overwatch"-Chefentwickler Jeff Kaplan hatte das Unternehmen bereits im Frühjahr verlassen.

(dahe)