Börsenturbulenzen: ARM bleibt unter einer Milliarde US-Dollar
Ohne diese Firma geht weltweit fast gar nichts mehr. Trotzdem stagniert ARMs Umsatz derzeit weitgehend.
Die britische Firma hinter dem gleichnamigen CPU-Befehlssatz ARM hat im dritten Kalenderquartal 2024 etwa 844 Millionen US-Dollar umgesetzt, 5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Jegliches Wachstum kommt von den sogenannten Royalty-Abgaben, also den Gebühren, die ARM pro hergestelltem ARM-Chip erhält. Das verdeutlicht: Pro Chip fließen meistens nur Centbeträge, im Falle teurerer Smartphone-Prozessoren höchstens wenige Dollar.
Netto bleibt ARM ein Quartalsgewinn von 107 Millionen Dollar übrig. Der größte Ausgabeposten ist Forschung und Entwicklung mit 507 Millionen Dollar.
Lizenzerträge sinken
Der Royalty-Zweig steht bei einem Umsatz von 512 Millionen Dollar – 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Geschäft mit Lizenzen, die Kunden überhaupt erst die Entwicklung von ARM-Prozessoren erlauben, sackte dagegen um 15 Prozent auf 330 Millionen Dollar ab. ARM begründet das mit der "normalen Fluktuation in Bezug auf Zeitpunkt und Umfang mehrerer hochwertiger Lizenzvereinbarungen". Das Interesse an ARM sei weiterhin hoch, versichert die Firma.
Ăśberaus rosig sieht es trotzdem nicht aus: Das ist das schlechteste Lizenzergebnis seit dem zweiten Kalenderquartal 2023.
Schon seit Jahren versucht ARM, die eigenen Umsatzquellen zu erweitern. Zum einen sollen neue Märkte wie Serverprozessoren und Windows on ARM helfen, zum anderen ist die Firma offenbar auf höhere Royalty-Abgaben pro ARM-Chip aus. Im Dezember beginnt die erste Gerichtsverhandlung im Rechtsstreit mit Qualcomm, einem der wichtigsten ARM-Kunden.
ARM wirft dem Unternehmen mit der Übernahme des Prozessor-Start-ups Nuvia einen Lizenzbruch vor. Qualcomm erwidert, dass ARM seine Gebühren unfair erhöhen wolle. Der Rechtsstreit dürfte Auswirkungen auf den gesamten Prozessormarkt haben.
Aktie sinkt erst und steigt dann
Im jetzt laufenden Quartal erwartet ARM einen Umsatz zwischen 920 und 970 Millionen Dollar. Die Börse reagiert ambivalent auf die Geschäftszahlen: Nach Bekanntgabe sank der Aktienkurs um 5 Prozent, woraufhin er wieder 11 Prozent stieg.
(mma)