Boston Dynamics: Humanoider Roboter Atlas bewegt sich immer menschenähnlicher

Boston Dynamics bringt seinem humanoiden Atlas-Roboter immer dynamischere Bewegungen bei. Dabei hilft auch die Zusammenarbeit mit dem KI-Unternehmen RAI.

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Roboter Atlas schlägt ein Rad.

Roboter Atlas beim Radschlagen.

(Bild: Boston Dynamics)

Lesezeit: 2 Min.

Die erst im Januar geschlossene Kooperation zwischen dem Robotik-Unternehmen Boston Dynamics und der KI-Schmiede Robotics & AI Institute (RAI) trägt erste Früchte. Beide Unternehmen hatten sich das Ziel gesetzt, die gesamten Körperbewegungen des humanoiden Roboters Atlas 2.0 dynamischer zu gestalten. Ein Video zeigt nun erste Ergebnisse: Atlas bewegt sich menschenähnlich fort, kriecht, legt eine Rolle hin, schlägt Rad und versucht sich an einem Breakdance-Move.

Boston Dynamics und RAI nutzen Verstärkendes Lernen (Reinforcement Learning – RL), um dem humanoiden Atlas neue Fertigkeiten beizubringen. Dabei lassen die Unternehmen den Roboter in virtuellen Simulationen Aufgaben ausführen. Klappt eine Aufgabe, wird er belohnt. Der Roboter lernt so etwa neue Bewegungen. Allerdings ist das Verfahren zeitaufwendig und damit recht langsam. Die Unternehmen arbeiten deshalb daran, wie simulationsbasiertes Lernen besser auf die reale Welt übertragen werden kann. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dynamischem Laufen und der Ganzkörpermanipulation. Letzteres umfasst das Zusammenspiel aller Körperteile, um in einer Gesamtkörperbewegung verschiedene Kräfte auszugleichen – etwa beim Tragen höherer Gewichte.

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Das Video zeigt die Fortschritte, die dabei erzielt worden sind. Der Atlas-Roboter geht und rennt dynamischer als andere humanoide Roboter seiner Größe. Er nimmt in der Laufbewegung etwa die Arme mit und ähnelt insgesamt einem menschlichen Läufer. Auch kriechen kann der Roboter nun – selbst wenn das noch nicht ganz so geschmeidig erfolgt. Besser funktionieren dagegen eine seitliche Bodenrolle, ein Handstand und das Schlagen eines Rades. Auch ein Breakdance-Move versucht der Roboter so geschmeidig wie möglich zu absolvieren.

Im Gegensatz zu anderen Robotikunternehmen legen Boston Dynamics und RAI den Fokus nicht allein auf das Erlernen von Aufgaben für die Industrie und einen Einsatz in Haushalten und verzichtet auf dynamische Bewegungen. Stattdessen konzentrieren sich beide Unternehmen auf die Gesamtkörperdynamik des Roboters, um zum Beispie das Laufen stabiler und die Bewegungen sicherer und effizienter zu gestalten.

Spekulationen, dass Boston Dynamics solche dynamisch agierenden Roboter für militärische Einsätze entwickeln könnte, sind nach bisherigem Stand eher unwahrscheinlich: Boston Dynamics hatte sich im Jahr 2022 zusammen mit weiteren Robotikunternehmen dazu verpflichtet, ihre Roboter nicht zu bewaffnen.

(olb)