Brainshare: Novells Vision hat eine Identität

Wenn es ein Gesprächsthema gibt, das Novells Hausmesse Brainshare im Jahre 2005 beherrscht, dann ist es die Vision, die sich Novell zugelegt hat: "Identity-Driven Computing" und "Identity-Driven Company".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Wenn es ein Gesprächsthema gibt, das Novells Hausmesse Brainshare im Jahre 2005 beherrscht, dann ist es die Vision, die sich Novell zugelegt hat. Bekanntermaßen lieben IT-Firmen ihre Visionen -- man denke nur an Microsofts Vision "Information at your Fingertips" in den 80ern. Mit der Vision von "Identity-Driven Computing" und der "Identity-Driven Company" hat sich Novell indes einem Ziel verschworen, das nicht einfach zu erklären ist. Auch die offizielle Website zur Super-ID tut sich schwer mit der Vision und lässt die Buzzwords aufmarschieren. Was heißt es bloß, wenn auf einer höheren Ebene die Federated-, Virtual- und die Meta-Identity in eine neue Verwandschaft treten?

Die einfache Erklärung für die Vision läuft darauf hinaus, dass Novell die Anstrengungen der Liberty Alliance zu ungenügend erscheinen. Das von Sun initiierte Konsortium für eine Art virtuellen Ausweis möchte dafür sorgen, dass ein Nutzer nur einmal am Anfang seiner Online-Einkaufstour identifiziert werden muss. Dabei sollen nur solche Daten weitergegeben werden, die für eine Transaktion notwendig sind. Nun will Novell Dampf machen, weil Microsoft und IBM dabei sind, über die Web Services Federation Languages das Thema Identity-Centered Computing zu entwickeln.

Für die komplizierte Erklärung braucht Novell einen Laptop. Früher, so suggeriert es eine Produktbeschreibung von Novell, konnte ein Angestellter auch nach dem Rausschmiss von seinem Laptop aus auf das Firmennetz zugreifen. Mit dem Identity-Driven Computing soll so etwas verhindert werden. Hinter diesem Ansatz steht die Idee von der serviceorientierten Architektur, die jedem Nutzer, jeder Ressource und allen Dateien eine Identität zuweist und diese nach den Regeln des Lifecycle-Management steuert: Ein neuer Mitarbeiter in einer Firma bedeutet nicht nur eine neue Nummer in der Haustelefonanlage und ein neuen Eintrag im eDirectory, komplett mit Zugriffsrechten am PC; es bedeutet auch, dass neue Geräte, etwa ein Firmen-Handy, ein Blackberry und ein Laptop eingerichtet und bespielt werden müssen. Ein ausscheidender Mitarbeiter bedeutet wiederum im Identity-Driven Computing, dass mit einem entsprechenden Befehl der Zugang zu Firmeninformationen auf allen Geräten gleichzeitig gesperrt ist.

Zu Novells Messe und Konferenz Brainshare siehe auch:

(Detlef Borchers) / (jk)