Brainshare: Server mit Perspektiven

Trotz des Engagements von Novell für Linux sei Netware ist eine Plattform, die noch lange Bestand haben werde, erklärten Novell-Manager. Gerade angestammte Netware-Kunden begrüßten den "doppelten Server" mit Linux- und Netware-Umgebung.

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Von
  • Detlef Borchers

Während die Teilnehmer der Novell-Konferenz Brainshare ihr Wochenprogramm voller Tutorien und Prüfungen herunterspulen, umkreist ein Werbe-LKW das Salt Palace Kongresszentrum in Salt Lake City: Er transportiert ein großes Plakat, das einen Highway zeigt, der schnurstracks in eine blühende Wüste führt. Dazu ein einziger Satz "You know where your Novell infrastructure is headed" und eine einzige URL, www.ms-answers.com/nows. Kein Zweifel, Microsoft will mit dieser Aktion die Firmen erreichen, die noch auf Netware setzen und sich über Linux im Unklaren sind.

Doch Netware ist eine Plattform, die noch lange Bestand haben wird, meint Holger Dyroff, Vice President Product Marketing bei Novell. Der nunmehr auszuliefernde Open Enterprise Server, der Netware wie Linux unterstĂĽtzt, wird von Microsoft dahingehend kommentiert, dass Netware bald ĂĽberflĂĽssig ist. Das sieht man bei Novell ganz anders: "Unser Commitment fĂĽr Netware braucht keine Jahresangaben, weil es unbegrenzt gilt", betonte Dyroff. Gerade angestammte Netware-Kunden begrĂĽĂźten den "doppelten Server", gestatte doch das Angebot, Software wie SAP oder ERP-Systeme zu nutzen, die unter Netware nicht liefen, meinte Dyroff.

In Amerika ist der Deutsche angetreten, die Kunden von der guten deutschen Software zu überzeugen. "Unser Entwicklungszentrum ist in Nürnberg, an diesem Standort wird auch unser Migrationscenter installiert." Das nächste Ziel bei der Enwicklung des Open Enterprise Server sei, nach der erfolgten Sicherheitszertifizierung für den Suse Linux Enterprise Server 9 die Sicherheit weiter auszubauen, hier sollen noch einige Verbesserungen erfolgen. Außerdem werde man in der Clustertechnologie von Linux-Systemen bald Fortschritte verkünden können.

Einen anderen Aspekt betonte Chris Schläger, Novells Vice President of Linux Engineering. Für ihn ist Xen, die Virtualisierung von Linux-Systemen, von großer Bedeutung. "Der Trend geht dahin, die Objekte, die früher Hardware waren, als Software zu modellieren und dann mit großer Variabilität zu steuern." Diese Software könne dann auf virtuellen Maschinen installiert werden und je nach Arbeitslast weitere Systeme benutzen. Als Beispiel zitierte Schläger Faxserver, deren Arbeitslast in den Abendstunden ansteigen kann, während tagsüber vor allem der Mailserver performant laufen muss. Ergänze man diese Sammlung von Software-Modulen um eine Datenbank, in der die Regeln und Rechte für die Software-Objekte hinterlegt sind, so habe man eine gute Vorstellung davon, wohin sich Novell mit seinem Enterprise Server entwickeln werde, erklärte Schläger.

Zu Novells Messe und Konferenz Brainshare siehe auch:

(Detlef Borchers) / (jk)