Branchenriesen kaufen Netzwerkprozessor-Technik

Lucent, Motorola und Cisco kaufen Know-how im Bereich der rekonfigurierbaren Hardware für Netzwerkanwendungen.

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Von
  • Frank Fremerei

Bei den hoffnungsvollen Firmenneugründungen für Netzwerkprozessoren wird es langsam eng. Die Chips, die beispielsweise auch Intel mit seiner Internet Exchange Architecture entwickelt, wecken die Begehrlichkeit der Branchenriesen. Lucent hatte bereits Ende Januar den Spezialisten Agere für 415 Millionen US-Dollar gekauft. Motorola gab während der CeBIT bekannt, den Netzwerkprozessoren-Hersteller C-Port für 430 Millionen US-Dollar zu übernehmen. Und auch Cisco teilte heute mit, in absehbarer Zeit den Hunger nach Know-how im Bereich der rekonfigurierbaren Hardware für Netzwerkanwendungen durch Firmenübernahmen stillen zu wollen.

Ralf Kothe von Cisco meinte dazu im Gespräch mit c't, rekonfigurierbare Hardware für die Router und Switches habe für Cisco eine wesentliche strategische Bedeutung: "Zum einen können wir damit die Lebenszyklen unserer Produkte verlängern, zum anderen gelingt uns damit eine schnellere Anpassung an neue Entwicklungen." Früher sei die Aufgabe eines Routers bereits ab Werk festgelegt gewesen; sie habe sich im Laufe seiner Anwendung auch nicht verändert. "Heute haben wir es, gerade im Bereich der Multiprotokoll- und Voice-over-IP-Anwendungen mit stark veränderlichen Anforderungen zu tun, denen wir nur durch verstärkten Einsatz rekonfigurierbarer Hardware gerecht werden können. Daher hat Cisco Systems heute bereits konkrete Pläne zur Übernahme von Firmen mit Know-how in diesem Bereich", erklärte Kothe.

Über die Hintergründe der Entwicklung rekonfigurierbarer Logik berichtete c't in Ausgabe 21/99 (S. 282). (frf)