Britische Werbeaufpasser kritisieren Freemium-Spiel "Dungeon Keeper"

Die Advertising Standards Authority hat eine Rüge gegen Electronic Arts ausgesprochen. Die Firma habe den iOS- und Android-Titel als kostenlos beworben, was nicht stimme.

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Die Mobilversion des Spieleklassikers "Dungeon Keeper", die für iOS und Android angeboten wird, ist sogar beim Hersteller selbst umstritten: Firmenchef Andrew Wilson von Electronic Arts räumte erstaunlich offen ein, es bei dem Freemiumtitel teilweise mit In-App-Verkäufen übertrieben zu haben. Das sei "eine Schande" gewesen, sagte er laut Eurogamer.net.

Nun hat EA auch noch wegen einer anderen Sache Ärger bei "Dungeon Keeper": Die Advertising Standards Authority (ASA), ein Selbstkontrollorgan der britischen Werbewirtschaft, hat eine Rüge gegen die Firma wegen irreführender Reklame ausgesprochen. In einer offiziellen Entscheidung heißt es, EA habe den Titel in einer E-Mail-Kampagne als "kostenlos" bezeichnet, was nicht stimme. "Der Spielablauf ist stark eingeschränkt, wenn keine In-App-Einkäufe erfolgen", so die ASA.

Wer "Dungeon Keeper" (hier unter iOS) einigermaßen angenehm zocken will, muss zu In-App-Einkäufen bereit sein.

(Bild: EA)

Der Hersteller wollte den Vorwurf allerdings so nicht hinnehmen. Das Spiel zwinge die Nutzer nicht dazu, Geld für die Spielewährung ("Edelsteine") auszugeben. Es sei möglich, das Game auch ohne Bezahlung zu beenden. EA gab zudem an, dass die Spielmechanik in "Dungeon Keeper" der anderer Freemium-Titel ähnele. Beiden Argumenten folgte die ASA nicht.

Die Rüge des Werbeaufpassers folgt stets auf Klagen von Nutzern und Konsumenten. Die Anzeige für "Dungeon Keeper" darf nun in ihrer jetzigen Form nicht mehr erscheinen. EA muss zudem sicherstellen, dass Kunden künftig darauf aufmerksam gemacht werden, welche Einschränkungen es beim kostenlosen Spiel gibt. (bsc)