Browser im Privacy-Check: Vorbild Brave, Mogelpackung Edge

Selbst im privaten Browsermodus von Edge und Opera surft man nicht gerade privat. Das zeigte sich im Privacy-Check aus der aktuellen c't 14/2021.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ronald Eikenberg

Browsern vertraut man allerhand sensible Daten an, angefangen vom Surf-Verhalten über persönliche Daten bis hin zu Zahlungsinformationen und Passwörtern. Doch sind diese Daten dort wirklich in guten Händen? Sieben aktuelle Desktop-Browser mussten in der aktuellen c't 14/2021 zum Privacy-Check antreten, darunter Google Chrome, Firefox, Edge und Safari.

Bei der Bewertung zählten nicht nur die eingebauten Schutzfunktionen gegen Fingerprinting und Tracking, sondern auch das Kommunikationsverhalten der Browser: Denn der beste Trackingschutz ist wertlos, wenn schon der Browser selbst das Datenschutzprobem ist und während der Nutzung mehr Daten in die Welt hinaus posaunt, als nötig.

Auch wenn die Browser auf den ersten Blick alle das Gleiche tun, könnten die Ergebnisse unterschiedlicher kaum sein. Während der Underdog Brave sich mit Abstand am besten um die Privasphäre seiner Nutzer kümmerte, entpuppte sich Edge eher als Mogelpackung: Der Microsoft-Browser bringt zwar einen guten Tracking-Blocker mit, liefert seine Nutzer über die "Neuer Tab"-Seite jedoch gleich selbst an die ersten Trackingfirmen aus. Abschalten ließ sich diese Seiten nicht.

Cookie-Banner und Tracking-Cookies sind lästig. Bei Microsoft Edge bekommt man es schon beim Browserstart damit zu tun.

Bei der Analyse des Datenverkehrs lauerte die nächste Überraschung: Selbst im privaten Browsermodus meldet Microsoft Edge aufgerufene URLs an einen Herstellerserver. Dieses Verhalten konnte c't auch bei Opera beoachten, wirklich privat surft man hier also nie. Opera fiel zudem durch mitgelieferte Werbe-Erweiterungen auf, etwa von Amazon.

c't klärt in Ausgabe 14/2021 außerdem über aktuelle Tracking- und Fingerprinting-Techniken auf und wagt einen Ausblick in die Zukunft: Denn das Ende der problematischen Third-Party-Cookies zeichnet sich ab, auf einen datenschutzfreundlichen Nachfolger konnten sich die Browser-Hersteller bislang jedoch nicht einigen.

Last, but not least stellt c't eine Firefox-Konfiguration vor, mit der Surfen wieder Spaß macht: ohne Cookie-Banner, Tracking und aufdringliche Reklame. Neben den Bordmitteln des Browsers kommen dabei einige ausgewählte Erweiterungen zum Einsatz, die nervige Elemente auf Websites aus dem Weg räumen und das Cookie-Management optimieren. (rei)