Brüssel vermutet Preisabsprachen bei deutschen Chipherstellern

Beamte der EU-Kommission haben Geschäftsräume von mehreren SRAM-Herstellern durchsucht, teilte die Brüsseler Behörde mit.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission vermuten Preisabsprachen bei deutschen Chipherstellern. Beamte der Kommission haben bereits am 11. Oktober Geschäftsräume von mehreren SRAM-Herstellern durchsucht, teilte die Brüsseler Behörde nun laut dpa mit. Die Kommission machte keine Angaben, welche Unternehmen unter dem Verdacht der verbotenen Kartellbildung stehen. Die Durchsuchungen, an denen auch Beamte der deutschen Kartellbehörden teilnahmen, seien ein vorbereitender Schritt in der Untersuchung. Er sage nichts über eine mögliche Schuld der betroffenen Firmen aus.

In den USA läuft bereits eine Untersuchung der Kartellbehörden gegen SRAM-Hersteller, betroffen sind davon nach den bislang vorliegenden Informationen davon Sony, Mitsubishi, Samsung, Toshiba und Cypress. Über die Untersuchung selbst und ob es um Preisabsprachen, -dumping oder andere Wettbewerbsverzerrungen geht, wollten weder die bislang betroffenen Firmen noch das Justizministerium Informationen veröffentlichen. Die Antitrust-Abteilung des US-Justizministeriums bestätigte lediglich eine Untersuchung der Situation auf dem SRAM-Markt; ob die Kartellwächter nach der erfolgreichen Untersuchung des DRAM-Marktes nun die Geschäftspraktiken der SRAM-Hersteller unter die Lupe nehmen, um gegen illegale Preisabsprachen vorzugehen, ist nicht bestätigt. Das US-Justizministerium hatte der DRAM-Branchen Preisabsprachen nachgewiesen und bereits einige Verurteilungen erwirkt. Andere Verfahren laufen noch. (jk)