Bundesagentur für Arbeit: Nicht überall in der IT fehlen Fachkräfte
Eine aktuelle Analyse der Bundesagentur für Arbeit zeigt ein differenziertes Bild des Fachkräftemangels in Deutschland: Nur in spezifischen Bereichen fehlen Profis.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) kann in Deutschland keinen flächendeckenden Fachkräftemangel feststellen. In einzelnen Branchen hätten sich existierende Mangelsituationen jedoch weiter verstärkt, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht. Laut der am Mittwoch veröffentlichten Analyse (PDF-Datei) der BA gehört die IT-Branche nicht unbedingt zu den Sorgenkindern. Zwar sei in Teilbereichen ein Mangel spürbar, von einem grundsätzlichen Zustand könne aber nicht gesprochen werden.
Fachkräfte fehlen der BA zufolge beispielsweise in den Bereichen IT-Anwendungsberatung sowie Softwareentwicklung und Programmierung. Genügend Spezialisten gibt es hingegen in der IT-Systemanalyse, der IT-Koordination, dem Vertrieb und im Bereich der Netzwerktechnik. Geographisch gesehen fehlen besonders viele IT-Experten in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Durchschnittlich dauere es 116 Tage bis eine Stelle neu besetzt werden kann – 45 Prozent länger als beim Durchschnitt aller Berufssparten. Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen 106 arbeitslose Fachkräfte.
Diese Zahlen bestätigen teilweise die Aussagen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), welches im März 2012 zumindest bei den Ingenieuren keinen umfassenden Fachkräftemangel feststellen konnte. Durch den Run auf ingenieurwissenschaftliche Studienplätze sei eher ein Überangebot an Fachkräften zu erwarten.
Der Branchenverband Bitkom gab vergangenes Jahr bekannt, dass vor allem im Mittelstand Bedarf an IT-Fachkräften bestünde. 80 Prozent der freien Stellen im November 2012 seien von Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 1 und 50 Millionen Euro ausgeschrieben worden. Insgesamt fehlen in Deutschland nach Angaben des Bitkom 43.000 IT-Experten. (gil)