Bundesanstalt für Behördenfunk nimmt Arbeit auf

Ab dem heutigen Montag kümmert sich die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) in Berlin um den Aufbau eines digitalen Polizeifunks.

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Von
  • Detlef Borchers

Mit dem heutigen Montag hat die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) in Berlin ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist die oberste Behörde, die sich um den Aufbau des digitalen Polizeifunks kümmern soll. Zunächst besteht die BDBOS einer Pressemitteilung zufolge aus der Organisationseinheit "Digitalfunknetz" des Bundesinnenministeriums, die um eine "externe Projektsteuerung" erweitert werden soll. Für diese Projektsteuerung soll in Kürze eine Ausschreibung gestartet werden.

Mit der Aufnahme der Arbeit der BDBOS nimmt der Aufbau des digitalen Behördenfunknetzes weiter Kontur an. Lange Zeit litt die Einrichtung des Funknetzes unter einer Entscheidung des damaligen Innenministers Otto Schily, der ohne Ausschreibungsverfahren die Bahntochter DB Telematik mit dem Aufbau eines zuvor von ihm vorgeschlagenen "Rumpfnetzes" beauftragt hatte. Das Verfahren scheiterte daran, dass die DB Telematik ohne konkurrierende Angebote ihre Forderungen für das Rumpfnetz erhöhte, bis es besonders den armen Bundesländern zu teuer wurde.

Zuvor hatte die Firma EADS eine reguläre Ausschreibung für die Systemtechnik gewonnen, die auf der Basis des TETRA-Standards arbeitet. Um Erfahrungen mit dieser Systemtechnik zu sammeln, wird derzeit unter Leitung der BDBOS eine Referenzplattform mit Standorten in Berlin, Hamburg, Lüneburg, Köln, Stuttgart und München errichtet. Daneben wird die BDBOS für die Netzplanung des digitalen Funknetzes zuständig sein, wobei die Grobnetzplanung bereits im Bundesinnenministerium abgeschlossen sein soll.

Außerdem wird sich die Behörde um die stufenweise Ausschreibung der weiteren Komponenten kümmern müssen. Angedacht ist ein Modell "Houston", nach der das Netzwerkmanagement und das Rumpfnetz des Bundes sowie die Ausschreibungen für die verschiedenen Endgeräte separat durchgeführt werden sollen. Zuletzt hatte die Deutsche Telekom signalisiert, dass sie sich mit ihren Töchtern um die ausstehenden Aufträge bemühen werde. Interesse an der Ausschreibung der Endgeräte haben die Hersteller EADS, Motorola und Teltronic bekundet. (Detlef Borchers) / (vbr)