Bundesarbeitsminister: KI zwingt Millionen zu Neuorientierung im Job

Immer öfter übernehmen Roboter die Arbeit. Bleiben den Beschäftigten künftig Schweiß, Stress und Schmutz erspart? Oder geraten die Jobs gleich ganz in Gefahr?  

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Zwei Hände reichen einander, eine menschliche Hand und eine Roboterhand.

KI und Roboter krempeln den Arbeitsmarkt um.

(Bild: sdecoret/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Siegeszug der Künstlichen Intelligenz in den Unternehmen zwingt laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil Millionen Beschäftigte in Deutschland zur Umstellung ihrer Arbeit. So könne zum Beispiel bei Handel, Banken und Versicherungen auch anspruchsvolle Arbeit automatisiert werden, sagte der SPD-Politiker auf einer Sommertour in Tübingen. "Da geht es dann um berufliche Neuorientierung."

In der Industrie falle die Arbeit nicht weg, aber für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer änderten sich die Anforderungen, sagte Heil. Nach einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research fühlen sich 41 Prozent der Menschen in Deutschland von digitalen Technologien häufig überfordert. Knapp jede und jeder Vierte macht sich einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Ernst & Young zufolge Sorgen darüber, dass Maschinen oder Technologie sie oder ihn ersetzen würden.

Heil sah sich auf einer Sommerreise auch den Einsatz von Hochtechnologie beim Obstanbau in Baden und die Entwicklung von Ernte- und anderen Robotern im Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen an. Beispiel Landwirtschaft: Hier sehe man, wie Roboter Erntehelfer ersetzen könnten, die oft rar seien, so der Minister. Etwa die Beerenernte könne inzwischen weit produktiver mit einem Roboter gemacht werden als mit Pflückerinnen und Pflückern. Insgesamt gelte: "Auch in Zeiten der Künstlichen Intelligenz wird uns als Gesellschaft wahrscheinlich die Arbeit nicht ausgehen, aber sie wird in vielerlei Hinsicht andere Arbeit sein."

Unersetzlich sei menschliche Arbeit im Bereich von Gesundheit, Bildung und Pflege. Aber auch da halte Künstliche Intelligenz Einzug – "zum Beispiel, um eine Pflegekraft von Dokumentationspflichten durch Spracherkennungssysteme zu entlasten". Menschliche Arbeit könne folglich konzentriert werden, wo sie unerlässlich sei. Heil: "Wir werden erleben, dass bis 2035 praktisch jeder Job in der einen oder anderen Weise mit Künstlicher Intelligenz zu tun hat – auf unterschiedliche Art."

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(mack)