Cebit

Bundesinnenminister nutzt Personalausweis für Messe-Zutritt

Am ersten Messetag haben es 110 Besucher Thomas de Maizière gleichgetan und sich mit Hilfe ihres neuen Personalausweises ein Ticket ausgedruckt.

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Von
  • Detlef Borchers

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat seinen neuen Personalausweis (nPA) benutzt, um sich ein CeBIT-Eintrittsticket ausdrucken zu lassen. Dann nutzte er seinen Messebesuch, um die IT-Industrie aufzufordern, nun Anwendungen für den Ausweis zu entwickeln. Vor de Maizière hatten am Vormittag des ersten Messetages 110 Besucher das Angebot genutzt, ein kostenloses Tagesticket mit dem nPA zu ziehen, was die Messe AG als "gute Resonanz" wertete.

de Maizière gibt seine PIN an einem Standardlesegerät ein und ...

(Bild: Detlef Borchers)

Eigens für die CeBIT hatte die bremen online services ermöglicht, dass Besitzer des nPA ein Tagesticket ziehen können. Anders als die elektronischen Gratistickets, die mit einem "e-Ticket-Code" durch die Aussteller verschenkt werden, arbeitet die Anwendung datensparsam und speichert nur das Ausweis-Pseudonym, weil nur ein einziges Tagesticket ausgegeben wird. Nach Eingabe der PIN an einem Standardlesegerät und zweimaligem Drücken der OK-Taste wird das Ticket gedruckt.

Derzeit befinden sich laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) 2,3 Millionen nPA im Umlauf, etwa die Hälfte davon mit freigeschalteter Funktionalität zur elektronischen Identifikation, wie sie zum CeBIT-Besuch mit dem Ausweis notwendig ist. Von der überarbeiteteten und vom BSI zertifizierten AusweisApp wurden 57.000 Kopien der Windows-Version per Download installiert. Die Linux-Version der AusweisApp soll Ende März über das AusweisApp-Portal des Bundes verfügbar sein, die Mac-Version wird für Anfang Juni erwartet.

Für Besitzer des nPA dürfte der zweite und dritte Messetag besonders interessant sein, wenn im "Public Sector Park" in Halle 9 Vorträge über die Einsatzmöglichkeiten des Ausweises und erste Erfahrungen von Anwendern und von Anbietern der elektronischen Identifikation mittels Ausweis gehalten werden. Am Vortag der Messe wurde ein demnächst startendes Angebot des Kraftfahrzeug-Bundesamtes (KBA) in Flensburg vorgestellt: Mit dem nPA können Führerscheininhaber ihren Punktestand im Verkehrszentralregister zur Abfrage anfordern: Die Daten werden aus rechtlichen Gründen ausgedruckt und per Post verschickt. Was entfällt, ist die Ausweiskopie, die sonst an das KBA verschickt wird.

... freut sich kurz darauf über sein Ticket.

(Bild: Detlef Borchers)

Während die Akzeptanz der elektronischen Identifikation mittels nPA von attraktiven Anwendungen abhängig ist, wird die Akzeptanz von Ausweis-Lesegeräten möglicherweise durch eine weitere RFID-Karte gesteigert. Am Stand des Geräteherstellers Reiner SCT (Halle 11, E38) können sich Messebesucher über die nächste Generation der Sparkassenkarten informieren, die vom SIZ Informatikzentrum der Sparkassenorganisation in diesem Jahr in ausgewählten Pilotregionen getestet werden.

Die nächste Kartengeneration bekommt ein Dual Interface und kann kontaktlos ausgelesen werden. Die kontaktlose Zahlung von kleinen Geldbeträgen funktioniert wie bei der herkömmlichen Geldkarte: zunächst muss ein Guthaben von maximal 20 Euro auf die Karte geladen werden. Zur Durchführung der Zahlung im Web-Browser hält der Karteninhaber seine Sparkassen-Karte an den Kartenleser. Insgesamt soll die Zahlung, gemessen vom Präsentieren der Karte am Kartenleser bis zum finalen Abschluss der Zahlung und Anzeige des neuen Guthabens, weniger als eine Sekunde dauern. (anw)