Bundeskanzler eröffnet IFA 2024
Zur Eröffnung der IFA betonte Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin die wichtige Rolle neuer Technik für den Industriestandort Deutschland.
Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ist die IFA 2024 Donnerstagabend offiziell eröffnet worden. In seiner Eröffnungsrede betonte der Kanzler, die Begeisterung für Technik sei auch ein Standortfaktor, "weil wir dann das führende Industrieland bleiben, das wir sind".
Jeder verstehe heute zumindest in Grundzügen, wie ein Auto funktioniere oder man ein Smartphone bediene, sagte Scholz. "So müssen wir auch den Ehrgeiz haben, Künstliche Intelligenz für uns zu nutzen. Wir müssen wissen wollen, was Halbleiter sind und warum sie so wichtig sind für unsere Industrie."
"Wir bleiben dran"
"Ohne Chips geht heutzutage fast nichts", betonte Scholz. Die Bundesregierung werde weiter hart daran arbeiten, die großen Hersteller nach Deutschland zu holen. "Wir werden dranbleiben am rasanten digitalen Fortschritt und dabei nicht abhängig sein von anderen."
Zugleich warnte der Bundeskanzler vor blindem Technikoptimismus. "Begeisterung für Technologie setzt Vertrauen in Technologie voraus", mahnte Scholz. "Wir schaffen Sicherheit, damit Vertrauen entstehen kann." Als Beispiel nannte der SPD-Politiker, dass bestimmte kritische Komponenten etwa von chinesischen Herstellern wie Huawei oder ZTE bis 2029 aus dem 5G-Mobilfunknetz verbannt werden. "Das ist der richtige Weg", sagte Scholz.
Die IFA feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. "Heute blicken wir mit Stolz auf den hundertsten Geburtstag der IFA", sagte der Regierende Bürgermeister Berlins, Kai Wegner (CDU). "Ich weiß, wie wichtig die IFA für Berlin ist. Wir setzen alles daran, die erfolgreiche Zusammenarbeit fortzusetzen." Die Messe hat sich jüngst für weitere zehn Jahre an die Hauptstadt gebunden.
"Kulturelles Ereignis"
Die IFA-Veranstalter erwarten mehr als die 182.000 Besucher des Vorjahres. Mit über 1800 Ausstellern ist die Messe ausgebucht. "Die Hallen sind voll", sagte IFA-Chef Leif Lindner anlässlich der Messeeröffnung. "Wir wollen die IFA weiter zu einem kulturellen Ereignis aufbauen, das fest in den Berliner Kalender verankert ist und eine breite Öffentlichkeit anspricht."
Scholz wird am Freitag zum offiziellen Eröffnungsrundgang erneut auf der IFA erwartet. Es war den Veranstaltern zufolge das erste Mal seit dem Besuch der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Jahr 2006, dass ein Bundeskanzler wieder auf die Messe kam und eine Rede hielt.
Die IFA präsentiert technische Neuheiten bis einschließlich Dienstag auf dem Berliner Messegelände. Die Fachmesse ist ab Freitag 10 Uhr auch für das Publikum geöffnet. Tagestickets für Privatbesucher (ab 16 Jahren) kosten 17 Euro (Studenten 10 Euro), Kinder zahlen keinen Eintritt.
(vbr)