Bundesregierung: Elektroauto-Förderung ökonomisch wichtig, technikoffen, sozial

Die Deutsche Bank sieht in den Vorteilen für Elektroautos eine ökonomische, technologische und soziale Schieflage. Das Wirtschaftsministerium nicht.

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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat zwar heise online nicht höchstpersönlich geantwortet, aber eine seine Mitarbeiterinnen.

(Bild: Screenshot aus einem Videoblog des BMWI)

Lesezeit: 2 Min.

Die Kaufprämie und steuerliche Vorteile für Elektroautos seien ökonomisch und sozial bedenklich, stellte die Deutsche Bank kürzlich fest. Von heise online daraufhin um eine Stellungnahme gebeten, betonte das Bundeswirtschaftsministerium als eines der Motive für die Förderung des Kaufs von Elektroautos, die internationale Marktführerschaft der deutschen Automobilindustrie erhalten zu wollen.

Für ein nachhaltiges Wachstum des Wirtschaftsstandorts Deutschland sei die Elektromobilität zentral, zudem der Schlüssel für eine klimafreundliche Mobilität, heißt es aus dem Ministerium. Wenn der Autostandort Deutschland leide, würden Arbeitsplatzverluste nicht nur viele Menschen und Familien getroffen. Eine nachlassende Wettbewerbsfähigkeit ginge auch mit hohen gesamtwirtschaftlichen Einbußen und Kosten für die Gesellschaft einher, zum Beispiel durch sinkende Steuereinnahmen.

Die Deutsche Bank hatte ausgerechnet, dass jedes Elektroauto den deutschen Staat durch die Förderung und durch fiskalische Effekte etwa 20.000 Euro koste. Außerdem würden eher Gutverdienende von den Vorteilen profitieren, außerdem zementiere die Bundesregierung einen Technologiepfad, indem es die E-Mobilität gegenüber anderer Antriebstechnik bevorzuge.

Das Wirtschaftsministerium betont, grundsätzlich verfolge die Bundesregierung für die klimafreundliche Transformation des Verkehrssektors einen technologieoffenen Ansatz, so sei auch die von ihr Umweltbonus genannte Kaufprämie ausgelegt. Die Regierung unterstütze den Hochlauf der Elektromobilität, die dafür eingesetzten Steurungshebel würden aber kontinuierlich angepasst und optimiert, heißt es in der Stellungnahme für heise online. Dazu gehörten Kaufanreize und steuerliche Vorteile für E-Fahrzeugbesitzende; Kern der staatlichen Förderung sei aber, Forschung und Entwicklung zu unterstützen. Diese legten nämlich die Grundlage für zukünftige Innovationen, für Wettbewerbsfähigkeit und damit auch für Arbeitsplätze.

Dabei wolle die Bundesregierung Elektromobilität für alle Bevölkerungsschichten zugänglich machen, schreibt das Ministerium weiter. Käufer und Käuferinnen von Fahrzeugen mit einem Listenpreis von unter 40.000 Euro würden über den Umweltbonus und die Innovationsprämie mehr gefördert als jene, die sich ein teureres Auto zulegten. Zudem wirkten sich die heutigen Kaufanreize positiv auf einen späteren Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge aus; davon würden insbesondere sozial schwächere Bevölkerungsgruppen profitieren.

Die wichtigsten E-Autos (79 Bilder)

Audi Q4 e-tron

(Daten, Stand: 25.10.23)


Spitzenleistung 210 - 250 kW

Batteriekapazität brutto/netto 82/76,6 kWh

max. AC-Ladeleistung 11 kW

max. DC-Ladeleistung  175 kW


Reichweite (WLTP)  450 bis 562 km


Stromverbrauch (WLTP kombiniert)  15,6 bis 19,4


Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h


Kofferraumvolumen: 520 - 1490 Liter


Grundpreis (brutto, Stand: 27.10.23): ab 52.950 Euro
(Bild: Audi )

Die Elektromobilität sei nicht nur für die zukünftige Stärke des Wirtschaftsstandorts Deutschland zentral, meint das Wirtschaftsministeirum. Die Transformation dorthin führe auch zu positiven gesamtgesellschaftlichen Effekten wie einer verbesserter Luftqualität. "Sie ist ein wesentlicher Baustein bei der angestrebten Verbindung von Ökonomie und Ökologie, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen."

(anw)