Bundesweit erster Linienflugbetrieb mit Drohnen nimmt in Lüdenscheid Betrieb auf

Nach einer Brückensprengung leidet Lüdenscheid seit Jahren unter Dauerstau. Ein örtliches Unternehmen setzt als Abhilfe auf Transporte mit Drohnen.

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Transportdrohne über einer Wiese

(Bild: Third Element Aviation)

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In Lüdenscheid im Sauerland wird am heutigen Mittwoch der erste Linienflugbetrieb mit Drohnen aufgenommen. Das berichtet der WDR unter Berufung auf die beteiligten Unternehmen. Dabei sollen Lastendrohnen bis zu 6,5 kg schwere Pakete zwischen zwei Unternehmen transportieren und dabei Staus umgehen, die seit der Sprengung einer wichtigen Brücke zugenommen haben. Grundlage des Betriebs ist demnach die erste dauerhafte Genehmigung des Luftfahrt-Bundesamtes für eine solche Drohnenstrecke. Der seien zwei Jahre an Tests vorausgegangen.

Betrieben wird die Route laut der dpa von dem Drohnenhersteller Third Element Aviation aus Bielefeld und der Koerschulte Group. Der Familienbetrieb aus Lüdenscheid ist als Großhändler für Handwerker und die Industrie bekannt, setzt aber auch seit Jahren auf Drohnen. Inzwischen bietet Koerschulte dabei auch Drohnen als Dienstleistung ("Drone-as-a-Service") an und will in und um Lüdenscheid mehr und mehr Kunden beliefern. Die Strecke für den ersten Linienflugbetrieb ist laut WDR nun einen Kilometer lang und soll pro Tag bis zu 80 Mal abgeflogen werden.

Konkreter Hintergrund der Drohnenstrecke ist den Berichten zufolge die Verkehrssituation in Lüdenscheid seit der Sprengung der Talbrücke Rahmede im Mai 2023. Gesperrt worden war sie wegen Baufälligkeit schon im Dezember 2021. Weil die Bundesautobahn 45 an der Stelle seitdem unterbrochen ist, "donnert der Verkehr einer ganzen Autobahn mitten durch die Stadt", wie der WDR zusammengefasst hat. Die Drohnen sollen die Staus nun überfliegen und können damit gleichzeitig zumindest etwas zur Entlastung der Verkehrssituation beitragen.

(mho)