Buntes E-Ink-Display für den Pi

Ein neues E-Ink-Display im HAT+-Format von Waveshare erlaubt die Darstellung von farbigen Inhalten mit wenig Stromverbrauch.

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Das Display ist schräg zur Kamera zu sehen. Es zeigt ein buntes, gezeichnetes Bild mit einer blonden Person in der Mitte.

(Bild: Waveshare)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Daniel Schwabe

Waveshares neues Full-Color-E-Paper-Display ist ein 4 Zoll (ca. 10 cm) großer Farbbildschirm mit einem "Spectra 6"-Panel des Herstellers E Ink, gedacht für Einplatinencomputer wie den Raspberry Pis, Jetson Nanos, RDK X3 und verschiedenen Arduino- beziehungsweise STM32-Boards. Es bietet eine Auflösung von 600 × 400 Pixeln bei einer Aktualisierungszeit von 19 Sekunden für einen kompletten Neuaufbau des Bildes. Die Aktualisierungsleistung wird mit weniger als 70 Milliwatt angegeben. Der Stand-by-Verbrauch soll bei weniger als 0,01 Milliwatt liegen. Die Pixeldichte ist mit etwa 200 Pixel per Inch (ppi) hoch.

Die Blickwinkelstabilität des Displays beträgt 170 Grad. E Ink gibt für Spectra 6 Displays einen Kontrast von 30:1 an (zum Vergleich: IPS-Monitore liegen typischerweise bei 1000:1, OLEDs schaffen wegen ihrer tiefen Schwarzwerte mehr als 1.000.000:1).

Das Display wird in zwei Versionen angeboten: mit und ohne Treiberboard. Die Version mit Treiberboard ist mit dem 40-Pin-GPIO-Header der Raspberry Pis kompatibel. Das Board folgt dem HAT+-Standard und verfügt über einen EEPROM-Chip, der zur Identifikation und Konfiguration dient. Das Board kann dem Pi direkt beim Boot mitteilen, um was für ein Board es sich handelt.

Mit 101 mm auf 68 mm ist die Display-Treiberboard-Kombi etwas größer als ein Raspberry Pi.

Das Display ist etwas größer als die Platine des Pis.

(Bild: Waveshare)

Neben dem 40-Pin-Anschluss verfügt das Treiberboard noch über einen SPI-Anschluss. Über den lässt sich das Display auch von anderen Mikrocontrollern steuern. Für die Nutzung stellt Waveshare in ihrem Wiki die passende Dokumentation bereit. Neben der HAT-Version kann man auch das blanke Display ohne zusätzliche Hardware kaufen.

E-Ink-Displays sind vor allem in ihrer Schwarz-Weiß-Ausführung in E-Book-Readern bekannt. Sie bestehen aus einzelnen Kapseln, in denen unterschiedlich geladene Teilchen durch Umpolungen der Ober- und Unterseite der Kapseln nach oben gehoben oder nach unten gedrückt werden. Zeigt ein E-Ink-Display ein Bild an, kann es dieses ohne großen Stromverbrauch weiter halten.

Die Kapseln eines Spectra-6-Displays sind mit roten, blauen, gelben und weißen Teilchen gefüllt. Mit seiner Aktualisierungszeit von 19 Sekunden ist das Waveshare etwa als digitaler Bilderrahmen nützlich.

Bunte Spectra 6 Displays arbeiten mit vier Pigmenten in den Kapseln.

(Bild: E Ink)

Das Full-Color-E-Paper-Display kann man auf der Website von Waveshare erwerben. Ohne Treiberboard kostet das Display 53 US-Dollar und mit Treiberboard 65 US-Dollar.

Wer ein doppelt preissparendes Projekt mit einem E-Ink-Display sucht, findet in unserem Artikel zu einem Überwachungsmonitor für dynamische Strompreise die perfekte Anleitung dafür.

(das)