CEO Bobby Kotick verlässt Activision Blizzard

Microsoft nimmt die ersten strukturellen Veränderungen beim übernommenen Publisher Activision Blizzard und dessen Spielstudios vor. Der bisherige Chef Bobby Kotick hat seinen Weggang zum 29. Dezember 2023 bekannt gegeben.

Zu den Hintergründen äußern sich die Beteiligten nicht. Kotick war aufgrund seines Führungsstils und der Firmenkultur umstritten, insbesondere seit 2021, als Vorwürfe rund um sexuelle Belästigung und Diskriminierung innerhalb der Firma laut wurden. Erst kürzlich – nach Microsofts Übernahme – hat Activision Blizzard eine Klage außergerichtlich beigelegt und dabei 55 Millionen US-Dollar gezahlt.

Kotick war seit Anfang 1991 CEO von Activision. Mit der Übernahme im Jahr 2008 hat er zudem die Führung von Blizzard übernommen – der übergeordnete Publisher wurde damals in Activision Blizzard umbenannt. Der Einfluss von Activision gilt als einer der Gründe, warum die Qualität der Blizzard-Spiele in den letzten Jahren abgenommen hat.

Head of Xbox Game Studios übernimmt

Der Webseite The Verge liegen interne Memos vor, wonach das bisherige Activision-Blizzard-Management weitgehend erhalten bleiben soll. Verantwortlich zeichnet jetzt Matt Booty, Microsofts Head of Xbox Game Studios, dem auch Bethesda und Zenimax unterstellt sind. Ein neuer CEO-Posten scheint momentan nicht vorgesehen zu sein.

Die ranghöchsten Manager sollen an ihre Microsoft-Gegenstücke berichten, so etwa Activision Blizzards Finanzchef Armin Zerza an den Xbox-Finanzchef Tim Stuart. Außer Kotick verlassen offenbar die bisherige Kommunikations-Chefin Lulu Meservey und Blizzard-Präsident Humam Sakhnini das Unternehmen. Für die meisten Angestellten soll sich dadurch im Alltag nichts ändern.

Im Falle von Bethesda und Zenimax soll es ebenfalls eine personelle Änderung geben: Jill Braff übernimmt offenbar die Leitung, nachdem sie an der Microsoft-Integration beteiligt gewesen war.

(mma)