CES 2016: The Greatest Show Ever

Las Vegas ist die Show-Stadt und damit der passende Ort für eine Messe, bei der es auch um Unterhaltung geht. Die CES 2016 war bisher die größte.

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CES 2016: The Greatest Show Ever

(Bild: heise online/spo)

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Die CES 2016 ist am Samstag mit neuen Rekordmarken zu Ende gegangen. Erneut drängten sich über 170.000 Besucher in den dieses Mal über drei Standorte verteilten Hallen und Hotels. Die Messe ist in den vergangenen Jahren an ihre Kapazitätsgrenze gelangt, weshalb Veranstalter CTA bemüht war, die Besucherzahl auf dem Stand des vergangenen Jahres (176.000) zu deckeln. Für die Besucher, darunter knapp 50.000 aus dem Ausland und über 6000 Journalisten, blieb die Lage trotz vergrößerter Flächen angespannt. Auf der CES verbringt man viel Zeit in Warteschlangen: vor Veranstaltungssälen, an der Bushaltestelle, am Taxistand.

Mehr als 3800 Aussteller zeigten 2016 auf knapp 230.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ihre Produkte und Projekte (2015: 3631 Aussteller auf 204.000 Quadratmetern). Die Besucher kamen aus über 150 Ländern nach Las Vegas, darunter die erste offizielle Delegation aus Kuba. "Auf der CES konnte man sehen, dass Technologie mehr ist als nur Produkte und Dienste, dass es darum geht, unsere Welt besser und Hoffnung auf die Zukunft zu machen", sagte Gary Shapiro, CEO des Veranstalters Consumer Technology Association (CTA).

Zwar spielt die klassische Unterhaltungselektronik immer noch eine große Rolle, doch ist die CES inzwischen auch ein Pflichttermin für andere Branchen. Die großen Autohersteller haben die Messe in den vergangenen Jahren für sich entdeckt und zeigen dort ihre neuen Konzepte für autonome Fahrzeuge oder Elektromobilität. In diesem Jahr hat der neue VW-Markenvorstand Herbert Diess die Eröffnungskeynote gehalten – was angesichts des Abgasskandals in den USA nicht unumstritten war.

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Die Autoindustrie war auf der CES dick im Geschäft: Keynotes kamen von von Diess und General-Motors-Chefin Mary Barra, Audi, BMW, Daimler, VW sowie die US-Hersteller stellten aus. Ein bisschen enttäuschend verlief das mit Spannung erwartete Debüt des geheimnisvollen Herstellers Faraday Future, der angetreten ist, um den jungen Markt der Elektromobilität zu erobern. Mehr als ein Konzept hatte der chinesische Hersteller, der zahlreiche Mitarbeiter bei Tesla und anderen Autokonzernen abgeworben hat, in Las Vegas aber nicht vorzuweisen.

Eindrücke von der CES 2016 (11 Bilder)

Las Vegas ist ein besonderer Ort. Eine Transportmöglichkeit für CES-Besucher ist der Monorail, der das Convention Center und die großen Hotels verbindet.
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Zu den heißen CES-Themen gehörten in diesem Jahr darüber hinaus Virtual Reality und Wearables. Letztere zählen zu den dynamisch wachsenden Produktkategorien, in welche die Branchenverbände ihre Hoffnungen setzen. Wearables, Action Cams und Bluetooth-Soundsysteme sollen ausgleichen, dass das Geschäft mit klassischer Unterhaltungselektronik stagniert. Bei der dreht sich alles um 4K oder Ultra HD – die Hersteller werden nicht müde, neue Labels zu erfinden. Auch zahlreiche Drohnen in allen Größen konnte man in Las Vegas sehen, die "Unmanned Systems" zählten zu den am stärksten wachsenden Ausstellungsbereichen. Und nicht zuletzt das Internet of Things, das die ganze Technik miteinander verbindet.

Fast eine ganze Halle war auf der CES für den "Eureka Park" reserviert, in dem sich über 500 Startups zeigten (Vorjahr: 375). Junge Unternehmen aus jeder Ecke der Welt hatten überraschende und zum Teil skurrile Produkte und Ideen im Gepäck. Die Crowdfunding-Plattform Indiegogo war gleich mit mehreren Projekten am Start. Die Bandbreite reichte von Wearables für Babys über verschiedene 3D-Drucker und Smart-Home-Anwendungen bis zu automatischen Cocktailmixern und Braumaschinen.

Veranstalter CTA hat mit einer strengeren Kontrolle bei der Akkreditierung versucht, die Besucherzahl auf dem Vorjahresniveau zu halten. Mehr Räumlichkeiten und Personal sollten darüber hinaus dem drohenden Infarkt der Messe vorbeugen. Für zusätzliche Transportkapazitäten sorgten die Mitfahrdienste Uber und Lyft, die seit Kurzem in Las Vegas operieren dürfen – unter anderem nach einigem Lobbying des CES-Veranstalters. (Der Uber Chopper durfte auf dem Messegelände allerdings nicht landen.) Die Sicherheitsvorkehrungen, die im Lichte der islamistischen Terroranschläge von Paris und San Bernadino noch einmal verstärkt worden waren, sorgten immer wieder für kurze Zwangsstopps, die von den meisten Besuchern aber klaglos hingenommen wurden.

Die CES 2017 findet vom 5. bis 8. Januar 2017 statt. (vbr)