CES: Intel hofft auf die drahtlose Vernetzung

Diplomatischer als Michael Dell gab sich Intel-Chef Craig Barrett bei seiner Antwort auf Sonys TV-Angriff auf Wohnzimmer-PCs.

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Von
  • Erich Bonnert

Diplomatischer als Michael Dell gab sich Intel-Chef Craig Barrett bei seiner Antwort auf Sonys Angriff auf Wohnzimmer-PCs während seiner Keynote zur Consumer Electronic Show. Welches Gerät im Zentrum heimischer Netze steht, sei gar nicht so wichtig. Denn alle Komponenten nähmen irgendwann die Charakteristiken eines PC an.

Dies dürfte eine der wenigen Reden von Craig Barrett gewesen sein, in denen die Worte "Gigahertz" und "Performance" nicht vorkamen. Der Intel-Vorstand machte sich viel Mühe, grössere Zusammenhänge zu erläutern, anstatt Intel-Produkte und ihre Eigenschaften zu erwähnen. Dabei hat Intel doch eigens die Chip-Familie Centrino erfunden, um die drahtlose Vernetzung voranzutreiben.

Und genau dies war das zentrale Thema seines Vortrags: Kinder und Jugendliche von heute werden in völlig funkvernetzten Umgebungen aufwachsen, ohne überhaupt noch zwischen PC, Unterhaltungselektronik und Kommunikationstechnik unterscheiden zu können. Zum Beweis ließ Intel ein Sammelsurium von Computer-, Wifi-, TV- und anderen Produkten auf die Bühne bringen, um das Hin- und Her-Beamen von Musik, Videos oder Fotos zwischen PC, Smart Display, Pocket PC und Notebook sowie einer WiFi-Gateway-Station vorzuführen.

Die Rolle des Centrino wurde nur am Rande erwähnt. Doch vergaß der Intel-Chef nicht zu sagen, dass all die nahtlosen Verbindungen nur so gut funktionieren, weil Smart Displays und PocketPCs mit der XScale-Prozessorplattform arbeiten. Und auch der MediaCenter PC verkrafte mehrere parallele Aufgaben gleichzeitig wegen der Hyperthreading-Eigenschaften des eingebauten Pentium.

Zur Verwaltung digitaler Inhalte und ihrer Nutzungsrechte -- Stichwort DRM -- sagte der Intel-Mann zum Schluss noch, sie sei weder technisch noch rechtlich befriedigend zu lösen. "Es muss eine Kombination aus Technik, Recht und geeigneter Distribution her, um kreative Menschen zu entlohnen, ohne die Verbreitung von Inhalten und Ideen zu hemmen." Es klang fast, als wollte Intel die Verantwortung am liebsten anderen überlassen und hätte selbst gern wenig mit dem Thema DRM zu tun. (Erich Bonnert) / (anw)