CIA-Bildverbesserung für Endanwender

MotionDSP bringt Videooptimierungsalgorithmen, die ursprünglich für den US-Geheimdienst entwickelt wurden, in einer abgespeckten Version für Hobbyfilmer auf den Markt.

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Immer mehr Menschen tragen heutzutage kleine Videokameras mit sich herum – ob im Handy oder in anderen mobilen, digitalen Geräten. Die Qualität der Bilder, die diese Komponenten liefern, ist allerdings noch immer verhältnismäßig schlecht, wie man auf Plattformen wie YouTube tagtäglich sehen kann: Es ruckelt und pixelt sehr.

MotionDSP, ein Unternehmen aus dem kalifornischen San Mateo, will in diesem Frühjahr nun eine PC-Software zum Download anbieten, die einige der schlimmsten Probleme digitaler Amateurvideos lösen soll – von Verwacklern bis zur schlechten Ausleuchtung. Das Produkt namens "vReveal" soll 40 Dollar kosten und wendet sich an den durchschnittlichen Hobbyfilmer, der etwas bessere Urlaubsaufnahmen machen möchte, dafür aber möglichst wenig Geld ausgeben will, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Laut MotionDSP-Chef Sean Varah wurden die Bildverbesserungsalgorithmen ursprünglich für den US-Auslandsgeheimdienst CIA entwickelt. Die nun vor der Veröffentlichung stehende Endkundenversion enthält eine abgespeckte Version dieser Technologie und ergänzt ein einfaches Werkzeug, mit dem sich Clips schneiden und zusammensetzen lassen. Die Software wird zunächst unter Windows XP und Vista laufen und bedient sich Nvidias Grafikkarten-Computing-Lösung CUDA.

Die Idee, Filme mit Hilfe von Videooptimierungstechniken zu verbessern, ist keineswegs neu. Seit Jahren setzen Software-Hersteller unter anderem auf so genannte "Super-Resolution"-Ansätze, die Szenen weniger verschwommen erscheinen lassen. Dabei werden Informationen über die Farbe und Position der Bildpunkte zunächst für eine Handvoll Einzelbilder gesammelt und daraus dann zusätzliche Bildinformationen extrapoliert. Dadurch werden Kanten schärfer und abgehackte Bewegungen, die durch eine zittrige Kameraführung entstehen, teilweise behoben.

Laura Teodosio, Mitbegründerin von Salient Stills, einer Firma, die die Technologie für professionelle Anwender etwa aus dem Strafverfolgsbereich vertreibt, hält die grundlegende Technologie von vReveal zunächst für wenig bahnbrechend: "Bei diesen Algorithmen hat sich in den letzten Jahren eigentlich nur wenig geändert." Interessant sei nun aber der Versuch, diesen Ansatz spezifisch in den Endkundenmarkt zu holen.

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(bsc)