Callahan will angeblich 1000 von 1700 Stellen bei ish abbauen

Die finanziell angeschlagene TV-Kabelholding Callahan NRW plant einen drastischen Einschnitt bei ihrer Tochtergesellschaft ish.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 26 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die finanziell angeschlagene TV-Kabelholding Callahan NRW plant einen drastischen Einschnitte bei ihrer Tochtergesellschaft ish. Von den derzeit 1700 Arbeitsplätzen sollen rund 1000 wegfallen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa-AFX unter Berufung auf Unternehmenskreise. Ein Sprecher von ish wies dies am Sonntag zurück. Es gebe keine Entscheidung über den Stellenabbau. Ausschließen konnte er eine weitere Reduzierung aber nicht. Darüber könnte erst entschieden werden, wenn der neue Geschäftsplan vorliege, den Kreisen zufolge am 25. September. Bereits im April diesen Jahres hatte ish den Abbau von 570 Stellen angekündigt.

Neben dem Stellenabbau plane ish auch die Schließung von rund 45 Standorten, hieß es. Dies wären knapp die Hälfte der Standorte. Betroffen seien vor allem kleine Standorte mit 5 bis 70 Mitarbeitern. In der vergangenen Woche hatte ish bereits die Schließung der alten Zentrale in Bonn bestätigt.

Callahan NRW hatte im Juli Insolvenz wegen Überschuldung beantragt. An der Holding hält die US-Investorengruppe Callahan 55 Prozent der Anteile und die Deutsche Telekom den Rest. Die Amerikaner können 2004 eine Kaufoption für die 45 Prozent der Telekom ziehen. Callahan NRW betreibt die TV-Kabelnetze ish in Nordrhein-Westfalen und Kabel Baden-Württemberg.

Nach der Übernahme der beiden Gesellschaften hatte Callahan die Mitarbeiterzahl bei ish drastisch erhöht. Von rund 500 stieg die Zahl auf über 2200. In Baden-Württemberg blieb die Personaldecke unverändert. Dort seien keine nennenswerten Entlassungen geplant, hieß es.

Mit den Maßnahmen solle die TV-Kabelgesellschaft wieder profitabel gemacht werden. Nach Angaben aus verhandlungsnahen Kreisen verhandelt Callahan NRW mit dem US-Medienkonzern Liberty Media über einen Mehrheitsübernahme der beiden deutschen Kabelgesellschaften. Liberty biete 1,5 Milliarden Euro, hieß es. (dpa) / ()