CentOS Stream 10 wirft Xorg ĂĽber Bord

CentOS Stream 10 ist nun verfĂĽgbar und bringt viele Pakete auf aktuellen Stand. Zudem muss Xorg fĂĽr Wayland weichen.

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Pinguin sitzt vor einem Computer, der einen Pinguin und die Schrift "Linux" anzeigt

(Bild: Bild erstellt mit KI in Bing Designer durch heise online / dmk)

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Red Hat und das CentOS-Team haben CentOS Stream 10 veröffentlicht. Die Rolling-Release-Linux-Distribution bringt die Basis auf aktuellen Stand und schneidet alte Zöpfe ab. CentOS Stream dient als Basis für kommende Red Hat-Releases.

CentOS Stream 10 unterstĂĽtzt die Prozessorarchitekturen x86_64, ARM 64-Bit, IBM Power und IBM Z; die hat auch CentOS Stream 9 bereits bedient. Die Entwickler weisen jedoch darauf hin, dass fĂĽr x86_64 der Mikroarchitektur-Level v3 unterstĂĽtzt wird, was etwa einige Vektor-Befehlssatzerweiterungen nutzbar macht.

In der Versionsankündigung schreiben die Entwickler, dass der Kernel in aktueller Version 6.12 dabei ist. Programmiersprachen sind ebenfalls auf der Höhe der Zeit, dabei sind etwa Python 3.12, GCC 14, Go 1.23, Rust 1.82, LLVM 19, Ruby 3.3, Node.js 22, PHP 8.3 sowie OpenJDK 21. Die Webserver Apache HTTP Server 2.4.62 und nginx 1.26 sowie die Datenbanken PostgreSQL 16, MariaDB 10.11, MySQL 8.4 und Valkey 7.2 bringt Centos Stream 10 mit. Die Valkey-Datenbank ersetzt als Fork die zuvor mitgelieferte Redis-Datenbank. Als Desktop steht Gnome in Version 47 bereit, die Qt-Bibliotheken kommen in Version 6.7 mit.

Die Paketverwaltung erledigt DNF 4.20 respektive RPM 4.19. Um alternative Versionen ausgewählter Programme zu liefern, hatte CentOS Stream zuvor auf "modularity" gesetzt. In Version 10 kommen traditionelle, nicht-modulare RPM-Pakete dafür zum Einsatz. Desktop-Apps wie Firefox, GIMP, LibreOffice, Inkscape und Thunderbird wurden entfernt – hierfür empfehlen die Entwickler, auf Flatpaks zu setzen, weil RHEL ebenfalls dorthin wechselt; CentOS-User sollen daher die Apps aus dem Flathub installieren.

Eine weitere größere Änderung ist der Rauswurf von Xorg. CentOS Stream 10 setzt standardmäßig auf Wayland. Die Kompatibilitätsschicht für veraltete X11-Apps liefert Xwayland. Ein bekanntes Problem von CentOS Stream 10 ist, dass es derzeit nicht mit aktiviertem Secureboot starten kann. Das nötige Shim durchläuft noch den Review-Prozess.

Aktuelle Linux/Unix-Versionen

Der aktuelle Stand der wichtigsten Unix- und Linux-Distributionen:

(dmk)