Chandrayaan-3: Indische Mondsonde überraschend zur Erde zurückgekehrt

Indiens Raumfahrtagentur bleibt für eine Überraschung gut: Die Mondsonde Chandrayaan-3 ist schon vor Wochen zur Erde zurückgekehrt und forscht jetzt hier.

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Die Erde aus demm All

(Bild: m.elyoussoufi/Shutterstock.com)

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Die indische Mondsonde Chandrayaan-3 ist überraschend zur Erde zurückgekehrt und umkreist unseren Heimatplaneten bereits seit dem 22. November. Das hat Indiens Raumfahrtagentur ISRO jetzt publik gemacht und damit erneut eine überraschende Wende der Erfolgsmission präsentiert. Ermöglicht wurde die Rückkehr durch mehr als 100 kg an Treibstoff, den die Sonde nach der Erledigung der Hauptmission noch an Bord hatte. Auf dieser Basis sei entschieden worden, mit dem Rückflugmanöver weitere Daten für künftige Flüge zum Mond zu sammeln und gleichzeitig einen Crash des Raumfahrzeugs auf den Erdtrabanten zu vermeiden. Chandrayaan-3 soll jetzt mindestens ein Jahr lang die Erde umkreisen.

Wie die ISRO erläutert, hat Chandrayaan-3 vor seiner Rückkehr alle Aufgaben absolviert. Dazu gehörte nicht nur der Transport des Landers Vikram und des Rovers Pragyan zum Mond, sondern auch Aufnahmen der Erde aus dem Mondorbit mit dem Instrument Spectro-polarimetry of HAbitable Planet Earth (SHAPE). Diese Beobachtungen sollen bei der künftigen Erforschung von Exoplaneten und der Suche nach außerirdischem Leben helfen und nun aus einer Erdumlaufbahn fortgeführt werden. Deshalb hat das Raumfahrzeug bereits am 9. Oktober damit begonnen, die Umlaufbahn um den Mond so zu ändern, dass der am 10. November verlassen werden konnte. Seit dem 22. November umkreist die Sonde wieder die Erde. Sie braucht für einen Orbit fast 13 Tage.

Seit dem Rückflug nimmt Chandrayaan-3 mit dem Instrument SHAPE immer dann Messungen der Erde vor, wenn diese im Sichtfeld der Sonde ist. Bei einer Sonnenfinsternis im Oktober wurde außerdem eine spezielle Beobachtung durchgeführt, schreibt die ISRO noch. Insgesamt habe die Rückkehr von Chandrayaan-3 vier Hauptziele verfolgt: So sei getestet worden, wie solche Manöver durchgeführt werden können und eine spezielle Software dafür entwickelt. Zudem habe ISRO Fly-by-Manöver am Mond planen und ausführen können sowie einen Absturz der Sonde auf den Mond inklusive der damit verbundenen Trümmer verhindert.

Chandrayaan-3 ist Mitte Juli von Indien aus gestartet und hat später den Lander Vikram ausgesetzt, der Ende August heil auf dem Mond aufsetzte. Damit wurde Indien überhaupt erst zum vierten Land, dem eine solche Landung gelungen ist. Anfang September hat die ISRO die Welt dann schon einmal überrascht: Vikram hat damals auf der Mondoberfläche überraschend einen geplanten Hüpfer hingelegt und sich mit einem etwa 40 cm hohen Sprung um 30 bis 40 cm zur Seite bewegt. Seit Ende September sind sowohl der Mondlander als auch der abgesetzte Rover Pragyan verstummt, sie hatten längst alle an sie gestellten Aufgaben erfüllt. Nun hat die ISRO gezeigt, dass die Mondmission trotzdem noch für weitere Überraschungen gut ist.

(mho)