ChatGPTs Suche ist fertig

OpenAI hat eine Suchfunktion fĂĽr seinen Chatbot ChatGPT vorgestellt, die neben Bing auch etliche weitere Quellen anzapft.

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ChatGPT Search ist per Web-Oberfläche sowie über die Desktop- und Mobil-Apps verfügbar - allerdings nur innerhalb der kostenpflichtigen Plus- und Team-Versionen von ChatGPT. Nutzer der Gratisversion bleiben außen vor.

Der Chatbot kann auch bisher schon auf eine Websuche zugreifen, um Fragen eines Benutzer zu beantworten. Dazu muss man den ChatGPT explizit auffordern, Bing zur Beantwortung einer Frage zu benutzen. Das funktioniert auch in der Gratisversion. Wie bei anderen KI-Suchdiensten verlinkt ChatGPT dabei die Links auf die Trefferseiten, die der Chatbot bei seiner Antwort berücksichtigt hat. Der Nutzer kann so die Richtigkeit der Antwort überprüfen – und sollte das auch, denn auch beim Verarbeiten von Informationen aus dem Web kann ChatGPT halluzinieren.

Passt es, bettet ChatGPT Bilder und andere Medien ein. Die Links der Websites, auf denen eine Antwort basiert, finden sich in einer eigenen Spalte.

Die althergebrachte Websuche "per Hand" ist allerdings umständlich und nicht gut in den Chatbot integriert. Das macht die neue Funktion deutlich besser. Die Suche integriert sich auf sehr natürliche Weise in den Chatbot. ChatGPT aktiviert je nach Anfrage die Websuche automatisch, alternativ kann der Nutzer sie auch über einen Schalter im Abfragefeld aktivieren. Wo es passt, bettet ChatGPT Bilder in die Antworten ein. In einer eigenen Spalte listet es die Trefferseiten auf, die es für die Antworten herangezogen hat.

Für die Suche hat OpenAI eine maßgeschneiderte Version von GPT-4o entwickelt. Neben Bing kommen nutzt sie nach Angaben von OpenAI weitere Datenquellen, etwa für Fragen nach dem Wetter, Börsenkursen, Sport- und anderen News sowie nach Karten. Zu den Quellen für Nachrichten gehören zum Beispiel Associated Press, Axel Springer, Condé Nast, Financial Times, Hearst, Le Monde, News Corp, Reuters, The Atlantic, Time, und Vox Media.

UrsprĂĽnglich wurde die Suche im Juli als Prototyp unter dem Namen SearchGPT fĂĽr 10.000 Testnutzer freigegeben. OpenAI will die Suche laufend weiter verbessern, insbesondere in Bereichen wie Shopping und Reisen. Der Betreiber will die Suche zukĂĽnftig auch fĂĽr Advanced Voice und Canvas sowie fĂĽr Nutzer mit Gratisaccount herausbringen.

Aus dem Markt der Suchdienste tut sich eine Menge. Viele neuer KI-Suchdienste wie Perplexity, You.com und Kagi sind an den Start gegangen. Meta arbeitet angeblich an einer eigenen KI-Suche. Und jetzt hat OpenAI seine KI-Suche scharf geschaltet. Google muss sich also warm anziehen. Die Verbraucher kann eine so große Auswahl dagegen freuen, Konkurrenz belebt das Geschäft.

Die Zeitschrift c’t hatte eine Reihe KI-Suchdienste zuletzt in Heft 13/24 getestet.

(jo)