Chef von Media-Saturn muss gehen

Der seit 2007 amtierende Geschäftsführer Roland Weise soll das Unternehmen zum Jahresende verlassen. Laut Manager Magazin gab es Querelen im Zusammenhang mit der Umsetzung einer Internet-Handelsplattform der Metro-Tochter.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Metro-Tochter Media-Saturn trennt sich von ihrem Chef Roland Weise. Der Vertrag des Managers werde nicht mehr verlängert, teilte das Unternehmen am Montag mit. Weise, dessen Vertrag bis Ende 2011 gelaufen wäre, wird die Firma zum Jahresende verlassen. Nachfolger an der Spitze der beiden Elektronikmarktketten Saturn und Media Markt wird zum 1. Januar Horst Norberg (63), der auch bisher in der Geschäftsführung saß. Der bisherige Finanzchef Rolf Hagemann (48) wird zudem stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung.

Das Manager Magazin hatte zuvor berichtet, dass es in den vergangenen Wochen Querelen im Gesellschafterkreis gegeben habe. Metro-Chef Eckhard Cordes sei offenbar zunehmend unzufrieden mit der Umsetzung einer im Grundsatz beschlossenen Internet-Handelsplattform gewesen. Laut Manager Magazin stößt die Einrichtung auf Schwierigkeiten und Widerstände, da die rechtlich selbstständigen Media-Markt- und Saturn-Geschäfte ihre Preise selbst festlegen. Einheitliche, womöglich niedrigere Preise im Internet würden den örtlichen Märkten schaden, deshalb gebe es in den Regionen eine Ablehnungsfront. Ein Metro-Sprecher wollte das nicht kommentieren.

Branchenbeobachter gehen davon aus, dass der nun beschlossene Führungswechsel aufgrund des Alters von Norberg nur eine Zwischenlösung ist. Mit der nun gefundenen Lösung solle die Diskussion um den Start im Online-Geschäft entschärft werden. Die Media-Saturn Gruppe erwirtschaftete 2009 einen Nettoumsatz von 19,7 Milliarden Euro und beschäftigt heute 70.000 Mitarbeiter. Die mehrheitlich zur Metro AG gehörende Gruppe ist derzeit mit 874 Märkten in 17 Ländern vertreten. (pmz)