China greift US-Chips-Act an und warnt vor den Folgen

Der US-Chips-Act der USA verstößt laut China gegen die Fair-Trade-Prinzipien der WTO und sei diskriminierend. Das US-Gesetz bringe zusätzlich mehr Unsicherheit.

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(Bild: HomeArt/Shutterstock.com)

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Der US-Chips-Act verstößt nach Ansicht Chinas gegen die Grundsätze des fairen Marktes und widerspricht den Fair-Trade-Prinzipien der Welthandelsorganisation (WTO). Das Gesetz ziele auf Pekings eigene Bemühung zum Aufbau einer Halbleiterindustrie ab. Es solle demnach Chinas Rivalen mit finanzieller Unterstützung helfen und diskriminiere China, sagte Yu Xiekang, stellvertretender Vorsitzer der China Semiconductor Industry, auf einer Branchenkonferenz in Nanjing, ohne auf weitere Details einzugehen. Das berichtet Bloomberg am Freitag.

China solle seine Halbleiterindustrie weiterhin politisch unterstützen, um Engpässe zu beseitigen, die technologische Durchbrüche behindern, erklärt Yu. "Wir lehnen die restriktiven Maßnahmen der USA gegen bestimmte Länder entschieden ab", so Yu weiter. Hu Wenlong, Vizepräsident von Tongfu Microelectronics Co. – eines der größten chinesischen Unternehmen, das auf Verpackung und Prüfung integrierter Schaltkreise spezialisiert ist –, kritisiert das mit 52 Milliarden US-Dollar subventionierte Gesetz zur Förderung der US-Chiphersteller, da es nur noch mehr Unsicherheit für die gesamte Branche und China bringe.

Das US-Chip-Gesetz untersagt bei Inanspruchnahme von Mitteln die Ausweitung bei der Fertigung fortschrittlicher Chips auf chinesische Halbleiterhersteller. Der Gesetzentwurf hat im vergangenen Monat die das Repräsentantenhaus passiert und trägt bereits erste Früchte. Insgesamt stehen dem US-Gesetz Mittel im Wert von über 200 Milliarden US-Dollar zur Verfügung.

Die USA starteten bereits im vergangenen Jahr eine Kampagne, um Chinas Ambitionen in der Chipherstellung einzudämmen und verhängten immer strengere Beschränkungen für die Firmen des Landes – inklusive Einschränkungen für den Export amerikanische Geräte zur Chipherstellung.

Trotz der Restriktionen könnte China die Technologie zur Chip-Produktion um zwei Genrationen weiterentwickeln haben, so Bloomberg, Branchenexperten äußerten demnach allerdings Zweifel an dem Fortschritt.

Die Top-Down-Politik Pekings sei laut Kritikern enorm ineffizient gewesen. Lokale Medien hätten über Unternehmen mit wenig Erfahrung berichtet, die Subventionen für Forschung erhalten haben, bei denen lokale Interessen und politisches Ansehen vordergründig motiviert gewesen sein sollen, berichtet Bloomberg weiter. Chinas Führung sei zunehmend frustriert über das jahrelange Versäumnis, Halbleiter als Ersatz für US-Chips zu entwickeln, obwohl mehr als 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung standen.

"Angesichts der sich abzeichnenden Herausforderungen sollten Regierung, Unternehmen, das Finanzwesen, Investmentfirmen und Hochschulen enger zusammenarbeiten, um technologische Durchbrüche zu erzielen", sagte Hu er auf der Konferenz.

(bme)