China schafft Exportbeschränkungen für Seltene Erden ab

Nach einem jahrelangen Streit vor einem WTO-Schiedsgericht gibt China nun nach: Die Beschränkungen für den Export Seltener Erden werden aufgehoben.

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China schafft Exportbeschränkungen für seltene Erden ab

(Bild: Peggy Greb, USDA.gov)

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Von
  • dpa

China hat seine Exportbeschränkungen für Seltene Erden abgeschafft. Damit kommt das Land einem Urteil der Welthandelsorganisation (WTO) nach, wie staatliche chinesische Medien am Montag berichteten. Das WTO-Schiedsgericht hatte im vergangenen Jahr entschieden, dass Peking mit der Ausfuhrquote gegen Regeln des freien Welthandels verstoße. Die chinesische Regierung hatte die Quote mit dem Schutz der Umwelt begründet.

Details zur Aufhebung hat das chinesische Handelsministerium nach Angaben von "Shanghai Securities News" erstmals Ende Dezember in die Handelsrichtlinien für 2015 aufgenommen. Der Export der begehrten Rohstoffe setze eine den Handelsverträgen entsprechende Genehmigung voraus. Die Ausfuhrmenge werde nicht beschränkt, teilte das Ministerium demnach mit.

Die Metalle der Seltenen Erden werden vor allem von der Hightech-Industrie verarbeitet und kommen unter anderem in Chips, Elektromotoren und Windkraftanlagen zum Einsatz.

Seltene-Erden-Mine in Bayan Obo in der Inneren Mongolei, China, im Jahr 2006.

(Bild: NASA)

Im Jahr 2013 kamen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zufolge 91 Prozent der weltweit produzierten Seltenen Erdoxide aus China. Die USA hatten einen Anteil von 4,3 Prozent, Russland von 2,3 Prozent und Malaysia von 1,3 Prozent. 2010 hatte Chinas Anteil noch bei 97,6 Prozent gelegen.

Seit einigen Jahren fördert ein US-Unternehmen wieder Seltene Erden im kalifornischen Mountain Pass. Auch ein australisches Unternehmen hat die Förderung aufgenommen. Die Seltenerden Storkwitz AG (heute: Ceritech) plante eine Zeit lang die Förderung in Sachsen, will sich aber nun auf Sekundärquellen konzentrieren, also Seltene Erden durch Recycling gewinnen.

Die BGR bezeichnet die Versorgungslage bei den sogenannten leichten Seltenen Erden (Cer, Lanthan, Praseodym, Neodym) als "völlig unkritisch". Die sogenannten schweren Seltenen Erden (unter anderem Dysprosium, Terbium, Europium) werden aber weiterhin ausschließlich in China gewonnen. (cwo)