Chip-Designer Rambus unter Druck

Rambus gerät wegen sinkender Chip-Preise, hoher Prozesskosten für Patentklagen und zunehmender Zweifel an den SDRAM-Patenten der Firma unter Druck.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Chip-Schmiede Rambus, wegen Patentklagen im Streit mit diversen Herstellern, hat auf Grund fallender Chip-Preise und hoher Kosten für die Rechtsstreitigkeiten die Erwartungen der Börse nicht erfüllen können. Im zweiten Geschäftsquartal machte Rambus einen Gewinn von 8 Millionen US-Dollar (8 Cents pro Aktie); im gleichen Quartal des Vorjahrs verbuchte Rambus noch einen Verlust von 166,8 Millionen US-Dollar (1,75 US-Dollar pro Aktie). Die Prognosen für das abgeschlossene Quartal beliefen sich auf einen Gewinn von 11 Cents pro Aktie.

Der Umsatz stieg um 99 Prozent auf 31,2 Millionen US-Dollar gegenüber 15,7 Millionen US-Dollar im Vorjahr; im Verhältnis zum Vorquartal dagegen fiel der Umsatz um 10 Prozent von 34,8 Millionen US-Dollar.

Als Grund für das schlechter als erwartet ausgefallene Ergebnis nannte Rambus die fallenden Preise für SDRAM-Chips. Rambus macht den größten Teil seiner Einnahmen durch Lizenzgebühren für seine Chip-Techniken; bei sinkenden Verkaufspreisen für die Chips sinken auch diese Einnahmen. Dazu seien steigende Prozesskosten zur Durchsetzung der eigenen Patente gekommen, erklärte Rambus-Chef Geoff Tate. Diese beiden Entwicklungen würden sich noch fortsetzen: Im dritten Quartal dürfte der Umsatz um weitere 20 Prozent sinken.

Vor allem die Verzögerungen im Prozess gegen Infineon seien für die sich auftürmenden Kosten der Rechtsstreitigkeiten verantwortlich, hieß es bei Rambus; aber auch die Verfahren gegen Hyundai und Micron kommen die Firma offensichtlich recht teuer zu stehen. An den Verfahren um die umstrittenen Rambus-Patente auf SDRAM-Techniken führt für die Firma aber wohl kein Weg vorbei: Angesichts des schwachen Markts für die Direct-Rambus-Speichertechnik (RDRAM), für die Rambus unumstrittene Patente besitzt, dürfte das Unternehmen kaum auf Lizenzeinnahmen für SDRAM-Techniken verzichten wollen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Rambus seine SDRAM-Patente vor Gericht überhaupt durchsetzen kann. (jk)