Chip-Foundry UMC mit Gewinn und guten Aussichten

Das weltweit zweitgrößte auf Chipfertigung spezialisierte Unternehmen UMC hat nach drei Verlustquartalen einen Nettogewinn erzielt.

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Das weltweit zweitgrößte auf Chipfertigung spezialisierte Unternehmen UMC hat nach drei Verlustquartalen in den ersten drei Monaten 2002 umgerechnet 7,12 Millionen Euro (216 Millionen Neue Taiwan Dollars TWD) Nettogewinn gemacht. Die taiwanische Firma, die auch ein Werk in Singapur aufbaut, erzielte einen Umsatz von 12,16 Milliarden TWD (etwa 400 Millionen Euro). Das waren 48,5 Prozent weniger Umsatz als im ersten Quartal 2001 und immer noch 12,8 Prozent weniger als im vierten Quartal 2001. Auch die Zahl der verkauften Wafer, umgerechnet auf 200-mm-Scheiben, sank deutlich: Von 443.000 im ersten Quartal 2001 über 359.000 im vierten Quartal 2001 auf 308.000 im ersten Quartal 2002.

Dass trotz gesunkener Verkaufszahlen ein Profit heraussprang, liegt laut UMC-Chef John Hsuan daran, dass UMC durch Spar- und Umstrukturierungsmaßnahmen nun ein schlagkräftigeres und solideres Unternehmen geworden sei. Er bilanziert das Krisenjahr 2001 mit den Worten: "Die noch nie da gewesene Größenordnung des Abschwungs der Halbleiterindustrie im Jahre 2001 gab uns -- unglücklicherweise -- eine Menge Zeit zur Neuorganisierung und sorgfältigen Prüfung sowohl interner als auch externer Strategien."

Während UMC noch vor einem Jahr 46 Prozent seines Umsatzes mit Kunden in den USA machte, sind es jetzt nur noch 29 Prozent. Auch der Verkauf an Europäer schrumpfte von 28 auf 14 Prozent. Dafür stieg der Umsatzanteil asiatisch-pazifischer Kunden von 24 auf 54 Prozent.

Wafer mit Strukturen von unter 0,18 Mikrometern Größe brachten 15 Prozent des Umsatzes in die UMC-Kasse, 27 Prozent erzielten Wafer mit Strukturen zwischen 0,18 und 0,25 µm, 40 Prozent ergaben die Wafer mit 0,25 bis 0,35 µm und immerhin 18 Prozent des Umsatzes entfielen noch auf Siliziumscheiben mit Strukturen von 0,5 µm und größer.

Wegen der verbesserten Aussichten für das Geschäft will UMC viel mehr Geld als geplant investieren: Statt 800 Millionen US-Dollars wollen die Taiwaner in diesem Jahr 1,6 Milliarden für 0,13-µm-Prozesstechnik, Kapazitätsausbau oder etwa Kupfertechnik ausgeben. Der im Januar angekündigte Verkauf der 200-mm-Fertigungslinie der Fab 8B sei vom Tisch -- man sehe selbst ausreichend Bedarf an 0,25- und 0,35-µm-Chips.

Das mit Hitachi gegründete Jointventure Trecenti zum Betrieb einer 300-mm-Fab in Japan hat UMC allerdings schon im Februar beendet; Hitachi übernimmt den 40-Prozent-Anteil der Taiwaner. Diese konzentrieren sich auf ihre eigene 300-mm-Fab 12A, die im dritten Quartal 2001 den Betrieb aufnahm, und den Bau der 300-mm-Fab UMCi in Singapur gemeinsam mit Infineon. Dort soll die Produktion nun etwas später als geplant im zweiten Halbjahr 2003 beginnen. Das 3,6-Milliarden-US-Dollar-Werk soll eines Tages bis zu 40.000 Wafer monatlich ausspucken; die Partner wollen dort Chips in 0,13-µm- und 90-Nanometer-Technik mit Silicon-on-Insulator (SOI) und Low-K-Dielektrika fertigen, speziell auch Produkte mit großer Die-Fläche. UMC will bekanntlich Prozessoren für AMD fertigen und tut dies bereits für Sun. (ciw)