CES

Cisco: Internet of Everything = Internet mal 10

Mutig in die neuen Zeiten, / Leicht und billig sieh uns gleiten, / Einig lass in Jubelchören, / Internet, Dir Treue schwören: "Es wird Veränderungen in jedem von uns erfordern", meint Cisco-Chef John Chambers zum Internet of Everything.

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Cisco-Chef John Chambers zog unter dem Banner des "Internet of Everything" auf die Bühne der International CES 2014 in Las Vegas. Seine Keynote-Rede am Eröffnungstag der CES war vollends diesem Thema gewidmet. Er zeichnete das Bild einer Zukunft, in der alles besser, bequemer und billiger ist, weil alles und jedes miteinander vernetzt ist. "Es geht nicht nur darum, das Auto zu vernetzen, oder den Kühlschrank (…). Die Kombination dieser Dinge macht es aus", erklärte Chambers. Ihm zufolge wird das Internet of Everything die fünf bis zehnfache Wirkung des gesamten bisherigen Internet entfalten.

Konzentriert und voller Kraft wirkte Cisco-CEO John Chambers bei seiner Keynote-Rede.

(Bild: Daniel AJ Sokolov )

"Es verändert Geschäftsmodelle für immer", sagte Cisco-Chef John Chambers, doch nicht nur das: "Es wird Veränderungen in jedem von uns erfordern." Alles wird einfacher, schneller und sicherer, nahtlos und billiger. Der Cisco-Chef stellte die Summe von 19 Billionen US-Dollar weltweiter Einsparungen in den Raum, davon 4,6 Billionen bei der öffentlichen Hand. Smart Cities haben es ihm dabei besonders angetan, in einem Jahr soll es dann um smarte Staaten gehen.

Das Internet of Everything helfe etwa, die Zahl der Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel um die Hälfte zu steigern, verbessere Telecommuting, fördere die Gesundheit (weil uns unser Gewand rechtzeitig zum Arzt schicken wird), und senke durch intelligente, energieeffiziente Straßenbeleuchtung sowohl Kriminalitätsrate als auch den Stromverbrauch. Das sei von großer Bedeutung, denn 40 Prozent der Stromkosten europäischer Verwaltungen entfielen auf die Straßenbeleuchtung.

Als Zeugen holte sich Chambers unter anderem Antoni Vives, einen der Vizebürgermeister Barcelonas, auf die Bühne, "eine der wenigen Städte, die einen Budgetüberschuss erwirtschaftet", wie der Cisco-Manager gleich zweimal betonte. Vives berichtete von reduzierten Wasserkosten dank Smart Metering, gesunkenen Stromkosten für Straßenbeleuchtung und höheren Einnahmen aus Parkgebühren. Außerdem seien in Barcelona 47.000 Arbeitsplätze in Verbindung mit Smart Cities entstanden.

Beispielsweise habe Barcelona Laternenmasten mit Sensoren ausgerüstet, welche die Fußgänger zählen, die Luftgüte messen sowie freie Parkplätze erkennen und melden. "Lebensqualität hängt damit zusammen, was Sie, Leute wie Cisco, und wir, soziale Dienstleister, unseren Bürgern liefern können", fiel der Politiker nicht aus der freundlichen Rolle.

"Es ist kein Produkt, das wir verkaufen, es ist eine Idee", erklärte Chambers der Schauspielerin und Komikerin Sarah Silverman. Ähnlich äußerte sich Ralph de la Vega, Mobilfunkchef bei AT&T: "Wir verkaufen keine Handys und Tarife. Wir konzentrieren uns auf den Verkauf von Erfahrungen, von Ergebnissen."

Das Buzzword Big Data durfte in der heilen Welt technischer Lösungen nicht fehlen. Dazu bat Chambers den Photographen Rick Smolan auf die Bühne. Er ist ein großer Fan von Big Data und den daraus ableitbaren Erkenntnissen. Smolan sparte nicht mit großen Worten: "2014 ist das Jahr, auf das wir zurückblicken werden und sagen: 'Das war das Jahr, in dem alles begonnen hat, sich zu verändern.'"

Zwischendurch war auch noch Platz für eine Produktplatzierung: Ciscos bietet Videoscape, eine Plattform für die Auslieferung von Bewegtbildern, Kabelbetreiben nun auch "as a Service" mit nutzungsbasierter Verrechnung an. Mit irgend etwas müssen wir uns ja schließlich beschäftigen, wenn unser Kühlschrank das Auto zum Milchholen geschickt hat. (mho)