Cisco Live 2022: Webex-Konferenz nahtlos überall – auch wenn die Demo scheiterte

Softwareseitig konzentriert sich Cisco bei der Hausmesse vor allem aufs Cloud-Management. In der hybriden Arbeitswelt möchte man Webex als Herzstück etablieren.

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(Bild: Cisco)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Christoph Karger
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Cisco hat bei seiner Hausmesse eine Reihe neuer Softwareprodukte für die digitale Transformierung angekündigt und demonstriert. Die Vorstellung der Produkte bei der Cisco Live am 13. Juni 2022 fand nach zwei Jahren pandemiebedingter Präsenzpause erstmals wieder vor Ort, diesmal in Las Vegas, statt.

Besondere Aufmerksamkeit lenkte Cisco auf seine Cloud-Produkte und Neuerungen seiner Open Source API. Bei Meraki, Catalyst und Nexus zeigte man neue Möglichkeiten des Cloud-Managements: Catalyst Switche lassen sich nun in Meraki integrieren. Das soll Ciscos DNA Center aber nicht ersetzen, sondern lediglich als alternatives Betriebsmodell dienen.

Mit dem neuen Produkt Nexus Cloud lassen sich jetzt auch Nexus Switche aus der Cloud heraus verwalten. Zum geplanten Release im Oktober liegt der Fokus auf Monitoring, allerdings soll das neue Produkt langfristig auch die Möglichkeit bieten, den vollen Nexus-Feature-Stack zu konfigurieren. Zudem stellte man ein neues ThousandEyes-Modul zur Optimierung der WAN-Performance vor. Damit zielt Cisco auf das Trendthema Hybrid Work, da SD-WAN Endpunkte zum Produktportfolio für die hybride Arbeitswelt zählen.

Im Kontext der API gab Cisco mit Panoptica, ein Sicherheitsmodul, und Calisti, ein Istio basiertes Service-Mesh-Management-System, zwei kostenlose neue Module bekannt. Da das Monitoring moderner cloud-nativer Apps mehr Aufwand als bei traditionellen Applikationen erfordert, führt Cisco zudem die AppDynamics Cloud ins Feld: Sie soll den Prozess vereinfachen und den IT-Teams einen intuitiven Zugang zu den Informationen bieten.

Ebenso enthüllte Cisco eine neue Strategie für eine globale, cloud-basierte und integrierte Plattform, die sicheren Zugriff und Konnektivität für Unternehmen jeglicher Größe ermöglichen stellen soll, weitere Details gab der Anbieter aber nicht heraus. Cisco Plus Secure Connect Now ist ein neues Secure Access Service Edge-Produkt (SASE) des Anbieters, das im Abonnement zur Verfügung steht.

Ein zweiter Themenschwerpunkt lag auf dem hybriden Arbeiten: Dabei zeigte Cisco das kürzlich vorgestellte Video Phone 8875. Das Monitoring-Tool ThousandEyes soll zudem demnächst in den Webex Control Hub integriert werden. Das Zusammenspiel des Portfolios von Geräten für Konferenzräume samt der kleinen Business-Router der SOHO-Reihe demonstrierte der Anbieter in einer Live Demo. Sie zeigte, wie Anwender niedrigschwellig ein Meeting am Schreibtisch ohne Unterbrechung auf das Smartphone, anschließend auf Apple Car Play, dann wieder zurück auf das Smartphone und zuletzt auf ein Gerät am Zielort transferieren können.

Bezüglich der Alternativen zu Apple Car Play sagte man, die Zielsetzung sei alle relevanten Plattformen zu unterstützen – Fragen zum aktuellen Status der Webex App auf alternativen Plattformen wie Android Auto ließ der Hersteller aber noch offen. Dass Jeetu Patels, VP and General Manager of Security and Collaboration, anschließende Live Demo zur Interoperabilität zwischen Webex und anderen Produkten wie Zoom und MS Teams mit zwei wegen Verbindungsfehlern gescheiterten Versuchen endete, nahm er mit Humor.

Den nahtlosen Übergang beim Gerätewechsel von Webex Meetings konnten die Besucher in der „World of Solutions“ dann ebenso ausprobieren wie Vidcast, ein Feature zur Aufnahme von Videonachrichten in von Webex und Webex Hologram, eine Argumented-Reality-Funktion für Meetings.

Die Innovation Showcases dürften für Viele interessant gewesen sein. Zur Transformation des automobilen Reisens demonstrierte Cisco in einem Ford Mustang Mach-E Webex im Auto und eine Demo für das IoT-Verkehrsmanagement-Tool „Cisco connected roadways and intersections“. Wem das nicht genug Sci-Fi war, der konnte sich Callisto ansehen, ein „Deep Space Video System“, das auf dem Orion-Raumschiff der NASA-Mission Artemis 1 zum Einsatz kommt und an dem neben Cisco auch Lockheed Martin und Amazon beteiligt sind.

Zudem sprach Cisco über seinen Beitrag zur Zukunft des Lernens: Dabei unterstützt man das YellowHAB microschool-Projekt von Pharell Williams mit der Webex Suite, SecureX, WiFi-6, Meraki und DNA Spaces. Ferner stellte man ein neues Tool namens Cisco U vor, das Lernende auf dem Pfad leitet. Es unterscheidet zwischen ziel-, lösungs- und projektbezogenem Lernen.

Die Hausmesse des Herstellers fand in diesem Jahr sowohl in Las Vegas als auch im virtuellen Raum statt. Zu der hybriden Veranstaltung erwartete Cisco circa 15.000 Gäste vor Ort. Neben den technischen Ankündigungen, die im Vordergrund standen, gab es sogenannte Innovation Talks, Hands-On Labs, Sitzungen zur Weiterbildung und natürlich auch die obligatorische Selbstinszenierung samt Feier.

(jvo)