Cisco einigt sich mit Huawei

Huawei hat sich offenbar bereit erklärt, weltweit keine Produkte mehr zu verkaufen, die auf der schwarzen Liste von Cisco stehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

US-Netzwerkausrüster Cisco hat sich offenbar mit dem chinesischen Konkurrenten Huawei im anhängigen Patentstreit geeinigt. Der US-Konzern habe seine juristischen Bemühungen am 1. Oktober zeitweilig eingestellt, berichten US-Medien. Cisco hatte Anfang 2003 gegen HuaWei geklagt, da die chinesische Firma gegen Patente und das Urheberrecht von Cisco verstoßen habe. HuaWei hatte daraufhin einige umstrittenen Geräte vom US-Markt genommen und zugegeben, ein kleiner Teil des System-Codes sei unwissentlich von Cisco gekommen. Damit war das US-Unternehmen aber nicht zufrieden und hielt an seiner Klage fest.

Im Juni hatte Cisco vor Gericht dann einen Teilerfolg erstritten. Ein Richter in Texas hatte entschieden, dass HuaWei Software nicht mehr benutzen und vertreiben dürfe, von der Cisco behauptet, sie sei von eigenen Entwicklungen gestohlen und kopiert worden. Allerdings konnte Cisco nicht die gesamten Forderungen der Klage durchsetzen: Das Gericht legte in der einstweiligen Verfügung lediglich fest, dass bestimmte Teile der Router-Software sowie Handbücher und Hilfe-Dateien, die laut Cisco einfach kopiert wurden, nicht mehr benutzt werden dürfen. Cisco hatte dagegen gefordert, dass HuaWei die gesamte, in Routern eingesetzte Software einstampfen und Kommandos im Router-Betriebssystem ändern müsse, die Befehle in Ciscos IOS nachbildeten.

Gegenüber US-Medien äußerte sich jetzt Cisco-Sprecher Penny Bruce zu der neuen Einigung: "Huawei hat sich bereit erklärt, weltweit keine Produkte mehr zu verkaufen, die auf der schwarzen Liste von Cisco stehen. Stattdessen will das Unternehmen nur noch modifizierte Produkte anbieten." Diese Änderungen sollen auf dem Commandline Interface, dem User Manual, bei Help Screens sowie im Source Code von Routern und Switches vorgenommen werden. Weitere Einzelheiten zu der Einigung wurden nicht bekannt. (tol)