Comcast macht bei Übernahme von NBC Universal Fortschritte

Der Chef der US-Regulierungsbehörde FCC will den Milliarden-Deal, der dem Kabelnetzbetreiber Comcast zusätzlich die Kontrolle über einen großen Inhalteproduzenten sichert, unter Auflagen genehmigen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.

Der US-Kabelnetzbetreiber Comcast kommt bei der Übernahme des Medienkonzern NBC Universal (NBCU) einen Schritt voran. Laut US-Medienberichten will sich US-Chefregulierer Julius Genachowski für die Genehmigung der Übernahme aussprechen, sofern Comcast einige Bedingungen erfüllt. Der Vorsitzende der Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) wirbt demnach bei den vier weiteren Kommissionsmitgliedern um Unterstützung für seinen Vorschlag.

Laut einem Bericht der Washington Post hat die Regulierungsbehörde einige Bedenken über mögliche Auswirkungen der Übernahme auf den Wettbewerb. Eine Zustimmung sei möglich, wenn Comcast das breite Inhalte-Portfolio von NBC Universal nicht einsetze, um die Konkurrenz auszuschließen. So müsse sichergestellt werden, dass Comcast die Produktionen von NBC Universal auch konkurrierenden Kabelfirmen und Streaming-Anbietern wie etwa Netflix oder Amazon überlasse. Darüber hinaus müsse Comcast seine Infrastruktur auch für andere Anbieter öffnen.

Die Kommissionsmitglieder können vor der Abstimmung über den Vorschlag noch Änderungen einbringen. Mit einer Entscheidung der FCC wird im Januar gerechnet. Dann dürfte auch das parallele Prüfungsverfahren der Kartellaufsicht des US-Justizministeriums abgeschlossen sein, das in Abstimmung mit der FCC läuft. Die Verfahren laufen bereits seit über einem Jahr. Die europäischen Wettbewerbshüter haben der Übernahme bereits grünes Licht gegeben.

Comcast hatte seine Übernahmepläne im Dezember 2009 publik gemacht. Bei dem milliardenschweren Deal bringt General Electric seine Tochter NBCU in ein Joint Venture ein, an dem Comcast eine Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent hält. Der Kabelriese erlangt damit die Kontrolle über ein großes terrestrisches Sendernetzwerk (NBC), zahlreiche Kabelsender und ein Filmstudio.

Aufsichtsbehörden, Volksvertreter und Bürgerrechtsorganisationen hatten Bedenken geäußert, die massive Konzentration von Inhalteproduzenten und Senderinfrastruktur in einem Unternehmen gehe zu Lasten des Wettbewerbs und der Verbraucher. Die Übernahme war zuletzt auch von Netzbetreiber Level 3 in seinem Peering-Streit mit Comcast thematisiert worden. Level 3 hatte von der FCC Auflagen für die Genehmigung des Deals gefordert. (vbr)