Comdex: SuSE trommelt für Desktop-Linux

"Jeder, der einen Desktop-Computer benutzt, ist ein potenzieller Kunde für SuSE Linux", sagte Holger Dyroff, Chef der US-Niederlassung des deutschen Linux-Distributors.

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Von
  • Jürgen Kuri

Was nach Ansicht vieler Analysten für Server-Administratoren gut ist, soll nach dem Willen des deutschen Linux-Distributors SuSE bald auch den Anwendern recht sein, die vor ihren Desktop-PCs sitzen: Mit dem bereits auf der LinuxWorld Ende Oktober vorgestellten speziellen Desktop-Linux will SuSE Microsoft Marktanteile bei den Betriebssystemen abjagen. "Jeder, der einen Desktop-Computer benutzt, ist ein potenzieller Kunde für SuSE Linux", sagte Holger Dyroff, Chef der US-Niederlassung von SuSE, auf der Comdex. Gleichzeitig räumte Dyroff allerdings auch ein, sein Unternehmen habe nicht die Computeranwender im Visier, die die überwiegende Zeit am PC mit Microsoft Office verbringen -- auch wenn der SuSE Linux Office Desktop mit Suns StarOffice 6.0 ausgestattet ist.

Ob die großen Töne, die SuSE auf der Comdex anschlägt, berechtigt sind, bleibt abzuwarten: Bislang fristet Linux auf den Desktop-PCs noch ein Nischendasein. Das will allerdings nicht nur SuSE mit seinem Desktop-Linux ändern. Auch die Firma Xandros beispielsweise, die das Corel-Linux übernommen hat, oder das vom nie um einen medienwirksamen Auftritt verlegenen Michael Robertson gegründete Unternehmen Lindows peilen denselben Markt an. Und die von SuSE, SCO (ehemals Caldera), Conectiva und TurboLinux gegründete Initiative UnitedLinux, die auf der Comdex erste Produkte auf Basis der gemeinsamen Linux-Distribution vorstellt, hofft wahrscheinlich ebenfalls darauf, mit einer einheitlichen Distribution des Open-Source-Betriebssystems letztlich nicht nur bei den Servern, sondern auch auf den Desktop-PCs reüssieren zu können. (jk)