Commerzbank erhält als erste Universalbank Kryptoverwahrlizenz der Bafin

Bislang dürfen vor allem Fintechs Kryptowerte für die Kundschaft in Deutschland verwahren, nun auch die Commerzbank. Privatkunden sollen wohl nicht profitieren.

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Bitcoin-Münzen

(Bild: kitti Suwanekkasit/Shutterstock.com)

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Als erste Universalbank hat die Commerzbank von der deutschen Finanzmarktaufsicht Bafin eine sogenannte Kryptoverwahrlizenz erhalten. Die ermögliche es ihr, "ein breites Spektrum von Dienstleistungen im Bereich digitaler Vermögenswerte, speziell Kryptowerte, aufzubauen", erklärte die Commerzbank am heutigen Mittwoch. In einem ersten Schritt solle den institutionellen Kunden eine "eine sichere, regulatorisch konforme und zuverlässige Plattform für die Verwahrung von Kryptowerten auf Basis der Blockchain-Technologie zur Verfügung" gestellt werden, heißt es weiter. Bislang waren nur Ableger US-amerikanischer Firmen, Fintech-Unternehmen und eine Tochter der Privatbank Hauck Aufhäuser bei der Bafin als Kryptoverwahrer zugelassen. Bisher hat die Behörde neun Lizenzen erteilt.

Für die Commerzbank sei die Erteilung ein wichtiger Meilenstein, erklärte COO Jörg Oliveri del Castillo-Schulz. Was genau die Bank damit vorhat, wird in der Mitteilung aber nicht weiter ausgeführt. Von Privatkunden und -kundinnen ist darin nicht die Rede. Gestellt hat hatte die Bank den Antrag im April, mit der Bewilligung ging es dann vergleichsweise schnell. Im Schnitt benötigt die Bafin fast anderthalb Jahre für eine Ablehnung oder Erteilung der Lizenz. Überholt hat die Commerzbank damit unter anderem die Dekabank, die ihren Antrag im Februar eingereicht hat. Im Juni hat auch die Deutsche Bank eine Kryptoverwahrlizenz beantragt.

Banken und Fintechs dürfen in Deutschland seit der Umsetzung der vierten EU-Geldwäscherichtlinie im Januar 2020 nur noch Kryptowerte im Auftrag von Kunden aufbewahren, wenn sie über eine Erlaubnis der Bafin verfügen. Im Juni 2021 hatte die deutsche Niederlassung der US-Kryptobörse Coinbase die erste Kryptoverwahrlizenz in Deutschland erhalten. Die Erteilung an die Commerzbank erfolgt nun zu einem Zeitpunkt, an dem sich der Kryptomarkt zumindest teilweise von den Horrormeldungen es vergangenen Jahres erholt hat. Der Kurs des Bitcoin steht inzwischen wieder deutlich über 35.000 US-Dollar, auch der Schuldspruch im Betrugsverfahren gegen Sam Bankman-Fried (SBF), den Mitgründer der kollabierten Kryptogeld-Börse FTX, hat die stetige Erholung nicht unterbrochen.

(mho)