Computacenter macht Fortschritte im Servicegeschäft

Das erste Halbjahr 2011 war für den britischen IT-Dienstleister von deutlichem Wachstum bei den Produktumsätzen gekennzeichnet. Aber im Servicegeschäft konnte Computacenter hierzulande um knapp 10 Prozent zulegen und die Profitabilität verbessern.

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Oliver Tuszik, CEO & Vorstandsvorsitzender, Computacenter Deutschland

(Bild: Computacenter)

Im laufenden Jahr will Computacenter hierzulande vor allem im Service- und Beratungsgeschäft weiter wachsen, wie CEO Oliver Tuszik zum Jahreswechsel angekündigt hatte. Das Ergebnis der ersten sechs Monate zeigt, dass der IT-Dienstleister diesbezüglich auf dem richtigen Weg ist: Die Serviceumsätze kletterten im Vergleich zur Vorjahresperiode um 9,9 Prozent, während der Gesamterlös in Deutschland um knapp 27 Prozent auf 580 Millionen Britische Pfund stieg. Noch deutlicher konnte der IT-Dienstleister hierzulande im Produktverkauf zulegen: die Erlöse liegen 36,8 Prozent über denen der ersten Jahreshälfte 2010. Für das "hervorragende Ergebnis in Deutschland" sind nach Einschätzung von Tuszik vor allem zwei Faktoren ausschlaggebend: "Die stärkeren Investitionen der Unternehmen in Technologien und Managed Services sowie die sehr gute Arbeit des gesamten Computacenter-Teams." Unter dem Strich verbesserte der IT-Dienstleister dadurch auch seine Profitabilität signifikant. Das operative Ergebnis der hiesigen Landesgesellschaft kletterte im Vergleich um fast das Anderthalbfache auf 8,4 Millionen Britische Pfund.

Für den Konzern Computacenter plc steht in der Halbjahresbilanz ein Gewinn vor Steuern von 26,6 Millionen Britischen Pfund zu Buche – 24,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2010. Der Umsatz kletterte um 5,9 Prozent auf 1,37 Milliarden Britische Pfund, wobei das organische Wachstum – ohne Berücksichtigung von Akquisitionen – immerhin noch 3,1 Prozent beträgt. Obwohl Computacenter mit einem Abflauen des Wachstums in Deutschland rechnet, bleibt der hiesige Vorstandsvorsitzende Tuszik optimistisch für die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten: "Ich erwarte auch für das zweite Halbjahr ein gutes Ergebnis."

Hoffnungsvoll stimmt ihn diesbezüglich die wieder erstarkte Investitionsbereitschaft seitens der Unternehmenskunden und im öffentlichen Sektor. So hat Computacenter zuletzt beispielsweise einen Managed-Services-Vertrag mit der Koelnmesse abgeschlossen, der vorsieht, dass der IT-Dienstleister ab 2012 die Verantwortung für den IT-Betrieb bei der Messegesellschaft übernimmt. Mit dem langjährigen Kunden Wacker Chemie AG wurde zudem eine Ausweitung der Vertragsbeziehung auf internationaler Ebene vereinbart. Computacenter wird demzufolge künftig weltweit Dienstleistungen wie Support Desk, Managed Desktops aber auch Rollouts von Hardware für die Standorte von Wacker erbringen.

Wie die beiden Beispiele zeigen, profitiert der IT-Dienstleister vom wachsenden Interesse der Kunden an Outsourcing. Während Unternehmen in der Vergangenheit dementsprechende Dienstleistungsverträge häufig primär unter dem Gesichtspunkt der Kostensenkung in Erwägung gezogen haben, registriert Computacenter hier aktuell einen Wandel. Immer mehr Unternehmen erkennen auch die Vorzüge, die eigenen IT-Experten nicht allein mit der Verwaltung der IT-Infrastruktur zu belasten, sondern für strategische Projekte einzusetzen. Und genau an diesem Punkt setzt Computacenter mit standardisierten Serviceangeboten an. "Das gilt auch für Mobility-Themen wie die sichere Integration von iPad und iPhone", kommentiert Tuszik. Die Nachfrage auf Kundenseite diesbezüglich habe die ursprünglichen Erwartungen bereits übertroffen, nach dem sich Computacenter erst im Mai 2011 durch die Übernahme des Apple-Spezialisten HSD Consult verstärkt habe. (map)