Computerspiele-Industrie schafft sich neue Interessenvertretung

Elf große Publisher von Computer- und Videospielen haben den Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware als Nachfolger des aufgelösten VUD gegründet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 43 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Nowarra

Am gestrigen Mittwoch hatte der neu gegründete Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) seine konstituierende Sitzung. Der BIU versteht sich als Interessenvertretung der Unternehmen, die Video- und Computerspiele auf den deutschen Markt bringen, und tritt damit in die Fußstapfen des Verbandes der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD), der sich am 13. Oktober des vergangenen Jahres ohne Angabe von Gründen aufgelöst hatte. Zu diesem Zeitpunkt verfügte der VUD über 47 Mitglieder.

Der neue Branchenverband wurde von insgesamt elf Unternehmen aus der Taufe gehoben. Im einzelnen handelt es sich um Atari (Infogrames), Eidos, Electronic Arts, Koch Media, Konami, Microsoft Games, Nintendo, Sony, Take 2, THQ und Ubisoft. Als primäre Ziele des neuen Verbands wurden die Förderung von Medienkompetenz in der Bevölkerung und der Kampf gegen Softwarepiraterie genannt. Genau in diesen Bereichen lagen auch schon die Schwerpunkte der Vorgängerorganisation.

Mit Stephan Brechtmann (Microsoft), Dr. Jens Uwe Intat (Electronic Arts) und Odile Limpach (Ubisoft) wurden gleich drei Vertreter von Branchenriesen an die Spitze der Interessenvertretung gewählt. Diese drei Unternehmen haben keine beziehungsweise nur sehr wenige deutsche Entwickler unter Vertrag und bringen hauptsächlich Produkte ausländischer Entwicklungshäuser auf den hiesigen Markt. Microsoft, Electronic Arts und Ubisoft gehören außerdem auch zu den Unternehmen, die sich vehement gegen die Einführung einer Computerspieleabgabe zur Förderung einheimischer Spieleschmieden ausgesprochen hatten. Der BIU betont aber, man wolle mit der deutschen Entwicklerszene konstruktiv zusammenarbeiten.

Als Standort für die noch einzurichtende Geschäftsstelle des Verbands wurde Berlin genannt. Auch eine Web-Präsenz hat der BIU noch nicht, während die Site des VUD immer noch im Netz steht. (Nico Nowarra) / (psz)