Content-Moderation: Meta will von Exklusiv-Deal mit Kasachstan nichts wissen
Die Regierung Kasachstans verkĂĽndet eine Partnerschaft mit Facebook und "exklusiven" Zugang zu dessen Moderationssystem. Der US-Konzern zeigt sich irritiert.
Der US-Konzern Meta hat eine Mitteilung der Regierung Kasachstans zurückgewiesen, laut der beide bei der Moderation von illegalen Inhalten auf Facebook und Instagram "exklusiv" zusammenarbeiten. In der Mitteilung heißt es, der Social-Media-Riese und das Ministerium für Information und soziale Entwicklung der Republik Kasachstan hätten eine entsprechende Vereinbarung getroffen.
In einer als "gemeinsam" bezeichneten Erklärung zeigte sich das Ministerium zuversichtlich, dass die Verbreitung illegaler Inhalte so schneller und effektiver unterbunden werden könne. Angestellte des kasachischen Ministeriums seien für den Umgang mit Metas Meldesystem inklusive zugehöriger Richtlinien geschult worden. Der Tech-Gigant arbeite eng mit dem Ministerium zusammen, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums.
"Exklusiver" Zugriff?
Meta wies die Darstellung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters zurück, ohne dabei auf Einzelheiten einzugehen. Das Unternehmen habe einen Kanal, über den Regierungen auf der ganzen Welt ihrer Meinung nach schädliche Inhalte melden könnten, erklärte ein Meta-Sprecher.
"Wir folgen – unabhängig von jeder Regierung – einem konsistenten globalen Prozess, um individuelle Anfragen in Übereinstimmung mit Facebooks Richtlinien, lokalen Gesetzen und internationalen Menschenrechtsstandards zu bewerten", erklärte der Sprecher gegenüber Reuters. "Dieser Prozess ist in Kasachstan derselbe wie in anderen Ländern auf der ganzen Welt."
Die Nutzung des Meldesystems soll laut der kasachischen Regierung die Verbreitung illegaler Inhalte auf Facebook und Instagram verringern. Der Zugang zum Meldesystem sorge fĂĽr einen "sicheren Cyberraum". Das Ministerium verfolge auĂźerdem die Absicht, einen "konstruktiven Dialog und Zusammenarbeit mit Internetunternehmen" aufzubauen.
(mack)