Cook-Gehalt, mangelnde Transparenz: Größter Staatsfonds will gegen Apple stimmen

Mit Norwegens staatlichem Pensionsfonds hat sich einer der größten Apple-Aktionäre der Kritik an der 99-Millionen-Dollar-Vergütung des Apple-CEOs angeschlossen.

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Apple-Chef Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook.

(Bild: dpa, Matt Dunham)

Lesezeit: 2 Min.

Apple droht ungewöhnlich starker Gegenwind auf der kommenden Hauptversammlung: Norwegens Staatlicher Pensionsfonds will gegen die hohe Vergütung von Apple-Chef Tim Cook stimmen, wie die Financial Times berichtet. Der Fonds ist der weltweit größte Staatsfonds, er hält zudem gut 1 Prozent der Apple-Aktien und gehört damit Analysten zufolge zu den zehn größten Aktionären des Konzerns.

Ein "substanzieller Teil" der Gehaltsauszahlung solle in Aktien erfolgen, die einer Sperrfrist von fünf bis zehn Jahren unterliegen, teilte der Fondsverwalter Norges Bank Investment Management (NBIM) laut der Financial Times mit. Apples Board müsse zudem für Transparenz bei der gesamten Vergütung sorgen, um "inakzeptable Folgen" zu vermeiden. Der Fonds schließt sich damit einer einflussreichen Stimmrechtsberatungsfirma an, die "erhebliche Bedenken" an Cooks 99-Millionen-Dollar-Vergütung angemeldet hatte. Sie empfiehlt institutionellen Anlegern, gegen die Vergütung zu stimmen.

Der Apple-Chef soll für das Jahr 2021 neben einem Basisgehalt von 3 Millionen US-Dollar und einem Bonus von 12 Millionen US-Dollar auch den letzten Teil eines speziellen Aktienpaketes erhalten, das zum Zeitpunkt der Vergabe 82 Millionen Dollar wert war – zudem gab Apple gut 1,4 Millionen Dollar für Cooks Personenschutz und die persönliche Nutzung von Privatjets aus.

Die von Apples Board vorgeschlagene Vergütung des Apple-Managements erhält gewöhnlich erhebliche Zustimmung auf der Hauptversammlung, auch sind diesbezügliche Gegenstimmen von Aktionären in erster Linie symbolisch, weil das Board nicht daran gebunden ist.

Der Staatsfonds will aber auch in weiteren unbequemen Aktionärsanträgen gegen Apple abstimmen, darunter bei Forderungen nach mehr Transparenz in Hinblick auf interne Missstände, Berichte über Zwangsarbeit in der Lieferkette und Nachhaltigkeit, so das Wirtschaftsblatt. Apple wollte die Anträge im Vorfeld blockieren, wurde von der US-Börsenaufsicht SEC aber zurückgewiesen. Apples Hauptversammlung findet am 4. März statt.

(lbe)