Arrow Lake: Das sind die Spezifikationen der neuen Intel Core Ultra 200S
Intel verabschiedet sich nicht nur von der Marke "Core i", sondern krempelt auch den Aufbau der Prozessoren um. Zu Beginn gibt es fünf CPUs.​
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(Bild: Intel)
Zum Start der Desktop-Prozessoren Core Ultra 200S alias Arrow Lake schickt Intel am 24. Oktober zunächst die übertaktbaren K-Varianten Core Ultra 9 285K, Core Ultra 7 265K und Core Ultra 5 245K ins Rennen. Vom Ultra 5 und 7 bietet Intel zudem eine geringfügig günstigere KF-Variante mit deaktivierter Grafikeinheit an. Erstmals setzt der Hersteller bei Desktop-Prozessoren auf ein Chiplet-Design: Statt eines monolithischen Dies gibt es mehrere kleinere Chips, von Intel Tiles genannt. Diese stammen größtenteils nicht aus den eigenen Halbleiterwerken, sondern vom Auftragsfertiger TSMC. Zusammen mit deutlich aufgebohrten Kernen soll das insbesondere die Effizienz steigern.
Das Topmodell Core Ultra 9 285K tritt mit acht Performance- und 16 Effizienzkernen an. Die Kernkonfiguration bleibt ausgehend von den Vorgängern Core i9-14900K beziehungsweise Core i9-14900KS identisch. Doch der Core Ultra 9 schafft maximal 5,7 GHz, während die Vorgänger 6 GHz und mehr erreichten. Die Zahl der Threads verringert sich ebenfalls von 32 auf 24, denn die acht neuen Performance-Kerne (Lion-Cove-Architektur) beherrschen wie in den Mobilprozessoren Core Ultra 200V (Lunar Lake) kein Hyper-Threading beziehungsweise Simultaneous Multithreading (SMT) mehr.
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Ăśberarbeitete Kernarchitekturen
Dennoch verspricht Intel einen Performance-Zuwachs zum Core i9-14900K von 8 Prozent beim Singlethreading mit einem Kern und 15 Prozent beim Multithreading mit allen Kernen. Damit das trotz geringerem Takt und weniger Threads klappt, hat Intel die Kerne erheblich aufgebohrt. Die Dekoder-Einheiten der Performance-Kerne können nun acht statt sechs x86-Befehle in Mikro-Ops übersetzen. Der Mikro-Op-Cache liefert bis zu 12 Befehle (vorher: 8). Die Ausführungseinheiten hat Intel umsortiert, sodass jede über einen separaten Port an den Schedulern hängt. Als Besonderheit gibt es pro P-Kern zusätzlich zu 3 MByte Level-2-Cache (vorher 2 MByte) und 192 KByte Level-1-Cache (vorher: 48 KByte) nun einen Level-0-Cache mit 48 KByte Größe.
Ähnlich umfangreich sind die Änderungen an den Effizienzkernen "Skymont". Diese sitzen weiter in einem Vierercluster mit je 4 MByte L2-Cache. Sie haben einen dritten Dekoder-Block erhalten, was die Dekodierleistung auf bis zu 8 Mikro-Ops steigert. Die Zahl der Ausführungseinheiten wächst von 19 auf 28. Vor allem die Gleitkommaleistung soll sich verdoppeln.
(Bild:Â Intel)
Viele Chiplets, aber nur eins von Intel
Die Kerne mit dem bis zu 36 MByte großen, gemeinsam genutzten Level-3-Cache sitzen in einem Compute-Tile, das TSMC in seinem 3-Nanometer-Verfahren N3B produziert. Hinzu kommt das SoC-Tile (TSMC N6) mit der NPU, PCIe-Root-Hub, Display-Engine und Speichercontroller. Mit Clocked Unbuffered DIMMs (CUDIMMs) können die Arrow-Lake-Prozessoren laut Spezifikation DDR5-6400-RAM ansteuern. Bei solchen Modulen sitzt ein zusätzlicher Verstärkerchip auf den Speichermodulen, der das Taktsignal vom Prozessor aufbereitet. Erste Module werden in den kommenden Wochen erwartet, übliche UDIMMs funktionieren aber ebenfalls.
Weitere PCIe-Lanes sowie Wi-Fi 6E und Thunderbolt stellt das IO-Tile (TSMC N6) bereit. Im Grafik-Tile (TSMC N5) sitzen vier Xe-Kerne mit insgesamt 512 Grafik-Shadern. Damit ist die integrierte GPU rund doppelt so leistungsfähig wie die der 14. Core-i-Generation. Hinzu kommt noch ein Filler-Tile ohne Schaltkreise, um eine Lücke im Chipmosaik zu schließen. Als einziges stammt das in 22 Nanometern gefertigte Base-Tile aus Intels eigener Fertigung, auf dem alle anderen Tiles sitzen und diese miteinander verschaltet.
Die Prozessoren verwenden die neue CPU-Fassung LGA1851, weshalb neue Mainboards mit Serie-800-Chipsätzen erforderlich sind. Letztere liefern bis zu 24 PCIe-4.0-Lanes. Der Prozessor selbst stellt 20 PCIe-5.0- und vier PCIe-4.0-Lanes bereit.
Gleiche Performance bei halber Leistungsaufnahme
Bei der Effizienz verspricht Intel, dass der Core Ultra 285K bei den meisten Anwendungen mit einem thermischen Budget von 125 Watt die gleiche Performance wie der Vorgänger Core i9-14900K bei 253 Watt erreicht. Die Spieleffizienz veranschaulicht Intel anhand zweier Testsysteme mit Nvidias GeForce RTX 4090: Bei gleicher Bildrate soll das Gesamtsystem mit dem Core Ultra 285K etwa 165 Watt weniger elektrische Leistung aufnehmen als der 14900K-PC.
Allerdings dürfen Core Ultra 7 und Core Ultra 9 weiterhin dauerhaft 250 Watt verbraten. Absolute Bildraten gibt Intel nicht an. Anhand des Vergleichs zum Vorgänger lässt sich aber ablesen, dass die Gaming-Performance unverändert auf dem Niveau des Core i9-14900K liegt, weshalb sich die Core Ultra vermutlich den bisherigen AMD Ryzen 7000X3D geschlagen geben müssen. Die neuen Ryzen 9000X3D erscheinen erst noch. Bei Anwendungen dürfte es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Ryzen 9 9950X geben.
Die Startpreise liegen ungefähr auf dem Niveau der Vorgänger. Für den Core Ultra 285K verlangt Intel 589 US-Dollar, was umgerechnet inklusive Mehrwertsteuer rund 640 Euro entspricht. Damit wäre die Spitzenvariante 50 Euro günstiger als der Core i9-14900KS. Die preiswerteren Core Ultra 5 und 7 kosten zwischen 300 und 400 US-Dollar (320 bis 430 Euro), also etwa 60 Euro mehr als die Vorgänger Core i5-14600K und Core i7-14700K, wobei diese in den letzten Wochen deutlich im Preis gefallen sind.
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(chh)