Coronavirus-Stillstand: Lockdown-Tipps zum gemütlich Machen

Lockerungen im Lockdown, ja. Party und Highlife? Nein. Deshalb kommen hier Tipps zum Abhängen.

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Coronavirus-Stillstand: Lockdown-Tipps zum gemütlich Machen

Hater Totz und Chocolate Bretzels, hach Kevin. 

(Bild: Screenshot/Instagram_Kevin Smith)

Lesezeit: 6 Min.
Inhaltsverzeichnis

Es gibt so viele tolle Dinge zu machen. Selbst jetzt, in den doch seltsamen Zeiten. An dieser Stelle haben Sie ja bereits reichlich Vorschläge bekommen, um sich die Zeit zu vertreiben: Mit Basteln, Bauen, Lernen, Sport und, um eine Phrase zu dreschen, einem Kessel Buntes. Nun gibt es das Ruder zurück. Zumindest ein bisschen.

Der Bund hat einige Lockerungsmaßnahmen beschlossen. Bisher blieben die Schlangen vor den Geschäften, die wieder öffnen durften, wohl aus. Auf den Straßen herrscht aber doch eher reges Treiben. Ja, draußen ist es schön. Mit einer Person spazieren zu gehen, ist erlaubt. Vorbehalten, man hält den Sicherheitsabstand ein. An diesen erinnern wir einfach mal – und das mit der simplen Frage, warum es für manche anscheinend so schwierig ist, ihn einzuhalten. Außen rechts auf der Bank, außen links auf der Bank, das schadet keinem Gespräch. Damit genug vom erhobenen Moralfinger.

Das auf die Bremse Treten geht aber noch weiter (holla, heute ist doch Flachwitz-Freitag und nicht Phrasendresch-Donnerstag). Viele Menschen arbeiten stundenmäßig wie gewohnt weiter. Und selbst in Kurzarbeit bleibt vielleicht mehr Zeit für andere und neue Aktivitäten, aber das heißt nicht, dass jeder am Ende des Jahres auf ein Portfolio an Corona-Aktivitäten zurückblicken muss. Sprachlern-Apps haben einen Boom erlebt. Prima Plan. Die Schreiberin wollte das Klavier bemühen. Inzwischen steht auf der Bucketlist, das dritte Spiel auf der Playstation durchzuspielen. Das Mitzählen der geschauten Serien ist untergegangen, aber das ließe sich ja rekapitulieren.

Die folgenden Tipps sollen deshalb keineswegs zu ernst genommen werden oder gar Druck aufbauen und sind heute besonders leicht umzusetzen.

Nahezu jede Kunst- und Kulturinstitution hat ein online-Angebot geschaffen. Davon sind hier einige aufgetaucht. Schön daran ist auch, man kann sie einfach konsumieren. Das gilt nicht so ganz für den folgenden Tipp. Die Improtheater-Gruppe Gorillas aus Berlin ist auf die Zuschauer angewiesen. Sie reichen Vorschläge rein, die umgesetzt werden müssen. Das ganze läuft im Live-Stream, Termine stehen auf der Gorillas-Webseite.

Beteiligen kann man sich auch bald bei einem Projekt des Schauspielhauses Hannover. In dieser wunderschön gar nicht so grauen Stadt hat der Heise Verlag seinen Hauptsitz, daher taucht sie häufiger mal auf. Unter dem Titel und Hashtag Cliffhanger gibt es jeden Abend ein paar Zeilen eines Schauspielers zu sehen, der die Geschichte weiter erzählt. Wenn das Ensemble durch ist, kann man mitmachen.

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Schon beim großen One-World-Benefizkonzert ging es darum, Spenden zu sammeln – allerdings für Arbeiter im Gesundheitsbereich. Wenn Sie die virtuellen Angebote von Künstlern nutzen, denken Sie vielleicht daran, einen Euro für sie springen zu lassen. Eine Konzertkarte hätte ja auch Geld gekostet. Verdammt, das ist ja schon wieder so moralschwanger. Einen Artikel zur Situation von Künstlern in der Corona-Krise gibt es von der Zeit.

Videokonferenz mit Kollegen hier, Videotreffen mit Freunden da, vielleicht noch ein Date vor der Kamera. Ein wahrer Software-Boom läuft gerade. Alle wollen ein Stück vom Kuchen abhaben. Da kauft Verizon den Videokonferenzdienst Bluejeans, Zoom bastelt und baut an Verbesserungen, Google bringt für Meet neue Funktionen raus. Und das alles, damit wir weiterhin in Kontakt bleiben können. Dass das dauerhafte Schauen auf ein und denselben Bildschirm mit unterschiedlichen Zwecken auch energieraubend sein kann, wird bei der BBC in einem Artikel behandelt.

Mehr zum Thema "Zukunft und Arbeit" findet man auf piqd.de – dort stellen Kuratoren in Kanälen Artikel, die sie für wichtig halten, kurz vor und verlinken auf sie. Zum Beispiel, warum, wie oben erwähnt, Künstlerinnen-Streams auch Selbstausbeutung sein kann. Oder warum die Bekleidungsindustrie sich derzeit aus ihrer Verantwortung in Bangladesh zieht.

Instagram gehört zu Facebook. Muss man nicht mögen. Zum nahezu sinnlos Zeit Totschlagen ist die Plattform aber nun wirklich ideal. Der Fernseher läuft, das Programm packt aber die Aufmerksamkeit nicht, Handy also zusätzlich in der Hand. Der Trend geht zum Zweitbildschirm. We feel you.

Stupsen Sie ne Runde Hundenasen und verteilen damit Herzen (boopmynose). Sir Patrick Stewart liest noch immer Sonette von Shakespeare. Persönliche Empfehlungen: mytherapistsays, phoebenewyork, thatkevinsmith (Achtung, "Jay and Silent Bob Reboot" gibt es jetzt bei Amazon Prime zu kaufen), stefansagmeister, naanuu_official, dem_dietmar_sein_Fahrer und securitykev. Was da jeweils dahinter steckt, müssen Sie schon selbst schauen. Und schwupp ist wieder mindestens eine Stunde um.

Übrigens: Aus dem Hause Heise gibt es auch einige Instagram-Accounts.

Ein ausgelagerter Instagram-Tipp ist der Account von Steiff, dem Plüschtier-Steiff. Er ist verdammt niedlich. Wirklich. Haben Sie noch ein Kuscheltier aus der Kindheit? Ab in die Wäsche und dann aufs Sofa oder ins Bett damit. Ansonsten können Sie auch gerne einen stummen, aber kuscheligen Kameraden bestellen, Makey zum Beispiel. Ihm können Sie ab Montag sogar einen Platz im Homeoffice zuweisen, damit Sie in Gesellschaft sind.

Im Ernst, kaufen Sie sich Blumen für die Vase. Lassen Sie andere sonstwas renovieren. Mit drei Handgriffen den Tisch leer räumen, Strauß hinstellen, bäm, hat quasi den gleichen Effekt wie die neue Wandfarbe der Nachbarn.

Mehr? Mehr:

(emw)