Coronavirus in China: Apple-Chef gibt sich optimistisch

Tim Cook glaubt, dass es den Behörden gelingen wird, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen. Für Apple hängt viel davon ab.

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Apple-Chef Tim Cook

Apple-Chef Cook.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 3 Min.
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Apple-Chef TIm Cook hat sich in einem TV-Interview zur aktuellen Lage in China geäußert. Im Gespräch mit dem Wirtschaftssender Fox Busines aus den USA sagte er, sein Gefühl sei es, dass "China das Coronavirus unter Kontrolle" bekomme. "Ich meine, wenn man sich die Zahlen ansieht, die gehen Tag für Tag für Tag nach unten. Entsprechend bin ich hier sehr optimistisch."

Optimismus kann der Apple-Chef allerdings auch gebrauchen: Die Apple-Aktie fällt seit Tagen aufgrund der Ängste der Märkte rund um die Epidemie. Einmal ging es um über 3 Prozent nach unten, dann kurz wieder um 2 Prozent nach oben und gestern gingen die Anteilsscheine mit einem satten Minus von 6,54 Prozent aus dem Handel an der Techologiebörse NASDAQ in New York. Die Marktkapitalisierung liegt nun noch bei 1,2 Billionen US-Dollar.

Apple führt den größten Teil seiner Fertigung im Reich der Mitte durch. Auch viele Hersteller von Komponenten für iPhone, iPad, Mac & Co. sitzen hier. Fabriken waren geschlossen und öffnen nur langsam. Cook betonte, das iPhone werde "überall auf der Welt gebaut". Damit meint er unter anderem,. dass etwa der Hauptprozessor von TSMC aus Taiwan und das Glas für das Display von Corning aus den USA stammt.

Allerdings ändert dies nichts daran, wie sehr Apple vom Produktionsstandort China abhängig ist. Dieser befinde sich derzeit jedoch "auf dem Weg zur Normalität", meinte der Apple-Chef. "Zentrale Komponenten kommen aus den Vereinigten Staaten, andere aus China und so weiter und so fort. Wenn man sich die Teile, die in China hergestellt werden, anschaut – da haben wir Fabriken wiedereröffnet. Entsprechend konnten die Fabriken durch diese Bedingungen gehen und wiedereröffnen." Die Produzenten befinden sich laut Cook derzeit in einem Stadium namens "in ramp" – sie seien also in der dritten Phase der Normalisierung.

Apple hatte zuvor gewarnt, dass man aufgrund der Coronavirus-Epidemie geringere Umsätze erwarte. Danach hatte die Börse nur leicht nach unten reagiert. Doch das gesamte Marktumfeld ist mittlerweile ins Negative umgeschlagen. So versuchte Microsoft am Donnerstag, einen Kurssturz zu verhindern, indem der Softwarekonzern betonte, dass nur geringe Teile des Geschäfts an direkt hergestellter Hardware hingen. Dennoch gab es eine Umsatzwarnung – denn weniger PC-Verkäufe bedeuten eben auch ein geschrumpftes Lizenzgeschäft mit Software. Die Aktie fiel schließlich sogar noch stärker als die von Apple – um 7 Prozent. (bsc)